Stockholm Marathon 2016

4. Juni 2016 - Schweden Stockholm  - Bei schönem Wetter und perfekten Bedingungen waren 17'000 Läufer am Start.

Stockholm Marathon

Nach der viermonatigen Winterpause nahm ich das Training im März wieder motiviert auf. Mit dem ersten von den total vier Marathon in diesem Jahr in Schweden hatte ich ein bisschen mehr Zeit als sonst mich in Bestform zu bringen, sowie die angesetzten Kilos wieder los zu werden. Es braucht einfach Geduld, denn mit dem gleichzeitigen Muskelaufbau wird man statt leichter vorab zuerst mal noch schwerer. Vier Wochen vor dem Marathon hatte ich dann einen gröberen Sturz mit meinem Elektro Trottinett auf der nassen und glatten Holzbrücke vor dem KKL Luzern. In diesem Moment, als ich geschockt und voller Schmerz am Boden lag, wusste ich nicht, ob ich überhaupt noch aufstehen kann geschweige denn dieses Jahr noch einen Marathon bestreiten werde. Das Knie schwoll stark an und die Schultern konnte ich kaum noch bewegen und musste zur Notaufnahme in den Kantonsspital. Man kann sagen, ich hatte Glück im Unglück, es waren starke Prellungen.

Nach ein paar Tagen konnte ich das Training behutsam wieder aufnehmen und es standen auch noch ein paar Intervalläufe an um schnell zu werden. Eventuell war ich ein bisschen zu euphorisch, denn prompt gab es mir einen "Zwick" im hinteren Oberschenkel. Diese Trainings sind war immer sehr effektiv, aber leider verbergen sie gewisse Risiken. Zuerst dachte ich, eine Vespe hat mich erwischt, so "spitz" war der Schmerz. Es plagte mich die Unsicherheit, aber zum Glück setzte sich auch dies nach ein paar Tagen und vorab stand nichts mehr im Wege für den Stockholm Marathon.

Am Freitag 3. Juni war es dann soweit. Wir heben ab in Richtung Norden. Das Wetter sowie Prognosen in der Schweiz waren schlecht, in Stockholm jedoch sind perfekte Bedingungen vorausgesagt. Bei der Ankunft fühlten wir uns, als wären wir alles südwärts geflogen, 26°C und sonnig. Der Weg vom Flughafen zum Hotel in die Innenstadt war eine längere Fahrt.

Nach dem Bezug des Hotels machen wir uns zu Fuss auf den Weg zum Expogelände die Startnummer abzuholen. Gleichzeitig ist hier Morgen um 12:00 Uhr auch der Start. An einem Samstag zu starten und um diese Uhrzeit ist so würde ich mal sagen für einen der grösseren Städtemarathon ungewöhnlich. Auf dem Campus bemerkte man sofort die Dimension dieses Marathons. Think big! Ohne anzustehen kann ich meine Startnummer in Empfang nehmen und wir geniessen anschliesend die Stimmung in und vor der Halle mit der obligaten Pastaparty und einem Konzert.

Obwohl die Temperaturen am Marathontag um ca. 8° kälter vorausgesagte wurden, haben wir heute am Renntag ein stahlblauer Himmel ohne Wolken. Ich reibe mir vorsorglich reichlich Sonnencrème ein und mache mich auf den Weg zum Startgelände. Der coole Sound vor Ort bringt einem bereits in Stimmung und um Punkt 12:00 Uhr erfolgt der Startschuss für die erste Gruppe. Mit meiner geplanten Zielzeit von unter 3:30h gehöre ich auch noch knapp dazu, resp. zu den ersten 10-15 % Läufern, welche im Ziel ankommen werden. Einfach toll wie alles organisiert ist. Dies habe ich selten so erlebt. Die Strecke führt in Richtung Zentrum. Dank den breiten Strassen hat man genügend Platz. Die Strecke führt direkt am Palast vorbei und ist sehr gut ausgelegt. Es werden zwei Runden gelaufen, wobei die Zweite nicht ganz identisch ist und über einen Abstecher ins Grüne führt. Es hat zwei Steigungen, welche jeweils über die gleiche langgezogene Brücke führen.

Das Feld der Läufern lockert sich Kilometer für Kilometer mehr auf. Die Hitze drückt und es gilt viel zu trinken. Die zahlreichen Wasserduschen Mitten auf der Strasse sind sehr beleibt. Wegen meiner Kamera verzichtete ich jeweils darauf. Bei Kilometer 30 sieht man, dass nun einige Läufer an ihre Grenzen stossen und einen Gang zurückstellen müssen. Meine neusten Erkenntnissen und Ernährungsplan, in der Woche des Marathons schon täglich viele Kohlenhydrate zuzuführen bezahlt sich auch diesmal positiv aus. Ich kann schmerzfrei durchhalten mit guter Konstanz. Legendär und einmalig ist der Zieleinlauf ins Stadion, siehe Film. Mit 3:26 kann ich von den total 17'000 Läuferinnen und Läufer mit dem Rang 1392 einlaufen. Für mich war dies einer der schönsten Marathons. Ein weiteres Highlight ist die Zielzone selbst. Nebst dem Lunchsack, Medaille und Finishershirt gab es Hotdogs, Feingebäcke, Früchte, Bier, Kaffee und jedem Menge tolle Stimmung. Die Organisation war hervorragend und noch lange und gerne erinnere ich mich an die tolle Zeit in Stockholm.


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