Tradition mit Zukunft

Seit 120 Jahren schlägt das ­Bäcker- und Konditorenherz bei ­Bachmanns.
Zeiten ändern sich, gutes Handwerk nicht.

Wie alles begann

Der 1936 in Luzern geborene Raymond Bachmann weiss gut über die Anfangsjahre zu berichten: «Anton Bachmann, mein Grossvater, übernahm 1897 die Bäckerei Stadtmühle in der Altstadt von Sursee (siehe Bild Seite 5). Die ­Bauern brachten damals das Mehl, und die Bäcker stellten daraus Brot her. Die Bauern bezahlten dem Bäcker ­einen Backlohn für das Brot, oftmals jedoch erst am Jahresende. Zusätzlich wurden die Bauernhöfe mit einem Brotwagen und Pferdekraft angefahren und mit Brot und Gebäck versorgt. Aus Ärger über die schlechte Zahlungsmoral der Bauern verkaufte mein Grossvater die ­Bäckerei in Sursee und erwarb 1934 die Bäckerei auf dem Wesemlin an der Mettenwylstrasse 11 in der Stadt Luzern. 

Die Situation war in der Stadt anders. Die Kundschaft kam für den Einkauf in die Wesemlin-Bäckerei-Konditorei. Mit einem vorzüglichen Angebot von Feingebäck und Spezialbroten entwickelte sich die Quartierbäckerei sehr positiv. Schon damals schätzte die Kundschaft die gute Qualität und die handwerk­liche Tradition.

Mein Grossvater war 1935 der letzte Verstorbene in der Stadt ­Luzern, der mit einem Pferdefuhrwerk vom Wesemlin ins ­Friedental, in Begleitung der Hinterbliebenen zu Fuss, gefahren wurde.»

Confiseriekunst im Monopol

1962 eröffnete Raymond Bachmann seine erste Filiale im Hotel Monopol. Die Confiserie-Bereiche hatten es Raymond ­Bachmann besonders angetan. Mit traditionellen Rezepturen und raffinierten neuen Kreationen verstand er es, die Gaumenfreuden von Gross und Klein zu versüssen. Schon bald konnten weitere Fachgeschäfte eröffnet werden. Die Confiserie ­Bachmann wurde zum Inbegriff für Feinschmecker in Luzern und Umgebung. 

In der Backstube aufgewachsen

Raymond Bachmann heiratet 1969 Margrith Bieri. Ihr erster Sohn Matthias (geb. 1970) schloss mit Erfolg seine Lehre als Konditor-Confiseur in der renommierten St. Galler Confiserie Roggwiler sowie eine Zweitausbildung als eidg. dipl. Kaufmann mit Akademie­diplom ab. Ihr zweiter Sohn Raphael (geb. 1972) absolvierte nach seiner Ausbildung beim Berner Spitzen­confiseur Beeler einen zweiten Lehrabschluss an der Bäckerei- und Konditoreifachschule Richemont in ­Luzern. Während über drei Jahren sammelten Matthias und Raphael anschlies­send internationale Erfahrungen bei namhaften Konditoreien in Europa, Asien und im Nahen Osten. Im Jahre 1997 stiegen beide in das elterliche Geschäft ein.  

Mit grosser Leidenschaft führt heute die 4. Generation, ­Matthias und Raphael Bachmann, den Betrieb. Mit über 478 motivierten und tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbei­tern gehört die Bäckerei-Confiserie Bachmann heute zu den 70 grössten und bedeutendsten Arbeitgebern der Zentralschweiz (Quelle LZ 20.10.2016).

Inserate, Kalender und Verpackungen aus vergangenen Zeiten