Genussmoment_EN

32 Mittwoch,31.März2021 ErstaunlicheKarriereeinesEx-Fussballers EdmondN’Tiamoahstieg2006mitdemFCLuzernauf.DerfrühereProfiistheuteChefderLogistikabteilungeinesgrossenUnternehmens. DanielWyrsch EingrossgewachsenerMann miteinemfreundlichenLächeln grüsstamEmpfangderConfise- rieBachmann.Eshandeltsich umden40-jährigenEx-Fussbal- lerEdmondN’Tiamoah.Erlädt einzumGesprächimSitzungs- zimmer.DerBlickgehtamAn- fangderKonversationzurückin seineerfolgreicheZeitbeimFC Luzern:ImFrühling2006ist derinAgonaSwedru/Ghanage- boreneAngreifermitderMann- schaftvonRenévanEckindie SuperLeagueaufgestiegen. N’Tiamoaherinnertsich: «Wirwareneinneuformiertes Team.AmAnfangfehltenuns dieAutomatismen.»ZuBeginn derSaison2005/06verlorder FCLdreimalhintereinander. DerCircusKniegastierteaufder Allmend,undder«Blick»nutz- tediebrenzligeLagezueiner SchlagzeilegegendasTeamen- netderHorwerstrasse:«Ihrseid dieClownsvomFCL.» DasDuoTchougaund N’Tiamoahschiesst45Tore Ein2:2-RemiszuHausegegen denSCKriensbrachtezwarnicht dieWende,aberimmerhinden erstenPunkt.Niemandahnte, dassderFCLindieserSaison nichtmehrbesiegtwerden,31 SpieleinSeriepunktenund schliesslichmit79Zählernauf Platz1aufsteigenwürde.45der total69FCL-Toreerzieltedas SturmduoJean-MichelTchouga/ EdmondN’Tiamoah.DerKame- runerTchougawurdemit27 TreffernTorschützenkönigder ChallengeLeague,N’Tiamoah schoss18Tore.Erschwärmtvom ZusammenspielmitTchouga: «DawirbereitsinBaselmitein- andergespielthatten,mussten wirunsnichterstfinden.Wir funktioniertenaufAnhieb.Jean- MichelwareinsehrguterFuss- baller,technischstark,schnell und wendig. Ich profitierte enormvonihm.»Nochheute telefonierendiebeiden«Aufstei- gerjungs» oft miteinander. N’TiamoahlebtmitseinerFami- lieinAlpnach,der42-jährige Tchouga–eristNachwuchstrai- nerbeimFCKöniz–mitFrau unddenzweiTöchterninKriens. FürN’Tiamoahendetedie ZeitbeimFCLbereitsEndedes Jahres2006nacheineinhalb Saisons,54Pflichtspielenund 24Toren.DieTrennungvon RenévanEcknachdemAufstieg bedauerteersehr:«Renéwar einganzguterTrainer.»Unter dessenNachfolgerCiriacoSfor- zakamerzwarregelmässigzum Einsatz,schossin16Super- League-PartienzweiTreffer. DochdemAngreifermitfranzö- sischemundghanaischemPass fehltedasVertrauendesCoa- ches.ErwechseltenachAserbai- dschanzuKhazarLankaran. AlsChauffeurwarer aufAnhiebderBeste ImSitzungszimmerderConfise- riesetztsichMitinhaberRa- phaelBachmannmitanden Tisch.N’Tiamoaherzähltweiter vonseinemLeben:«AmFuss- ballplatzhabeichmeineEhe- frauAnitakennengelernt.»Der Liebewegenkehrteerindie Schweizzurück,woerzuerstbei Servettespielte,eheerausGenf wieder indieInnerschweiz wechselte.ViaFCSchötzkamer zumSCKriens.VorzehnJahren alsSCK-ProfiinderChallenge LeaguebegriffN’Tiamoah,dass ersichverändernmuss,willer seinejungeFamiliekünftiger- nähren.Erbewarbsichbeider ConfiserieBachmannfüreine offeneChauffeur-Stelle.Nach demProbetagwarBachmann überrascht:«EristderBestevon vierBewerbern,wurdemirge- sagt.Ichhabegedacht,daskann nichtsein.Erkommtjadirekt vomFussballplatz.» Edi,wiesieihninzwischenin derFirmanennen,wurdenoch- malszum«Probetraining»ein- geladen.DiesmaleineWoche lang.DerChefkonntesichver- gewissern:«Ermachteeswirk- lichsehrgut.»Bachmann,ein langjährigerFanundSponsor desFCL,istheutenochfaszi- niertvonderzupackendenArt desEx-Stürmers:«SeinWerde- gangvomFussballerzumChauf- feurhatmicherstaunt.Edihat sichsofortinunsererBerufswelt zurechtgefunden,dieMechanis- menimBetriebverstanden.» Und:«Eristbereitgewesen, Dienstleistungenzuerbringen, wennnötigmehrundlängerzu arbeitenundhatstetsgeholfen, unser Familienunternehmen weiterzuentwickeln.» N’Tiamoahstiegschonbald zumStellvertreterdesLogistik- leitersauf.AlsdieserdenBetrieb imJahr2016füreineAnstellung beiderBerufsfeuerwehrLuzern verliess,«gabesnureinen,der perfektpasste»,sagtBachmann. SeitheristN’TiamoahderVor- gesetztevon25Mitarbeitenden. BereuthatmandiesenEnt- scheidnicht.«Ediisteinsehr fleissiger,flexiblerundvorbild- licherAbteilungsleiter»,sagtder Chef.«ErführtseinTeamein- drücklich,dabeikommenihm seineFührungsqualitätenvom Fussballplatztäglichzugute.» ObwohldieArbeitdesLogistik- leitersnichtimmereinfachist, zumBeispiel,wennesinder ProduktionVerspätungengibt, einStauaufdemWegnachZü- richzumFachgeschäftdieFahr- zeitverlängertoderdasWetter verrücktspielt–«Edibleibtcool undistunserSonnenschein,er findetzusammenmitseinem TeamimmereineLösung»,so Bachmann.N’Tiamoah:«Man mussoffenseinfürjedeSitua- tion.Dukannstnichtsagen,das gehtnicht!»Dasgiltauchinden intensivenTagenvorOstern. SchonaufdemRasenwarer alsKämpfervondieserMenta- litätbeseelt.«InKrienstrugich dieCaptainbinde,damussteich fürdieMannschaftschauen.» Sein vorgelebter Teamgeist zeigtWirkung.«Zurinternen FeierzuEdis40.Geburtstag sindallegekommen,daszeigt seinenStellenwertimBetrieb», stelltBachmannfest.Neid gegenüberdemerfolgreichen Ex-ProfigibtesinderFirma nicht.«Fallsichausserhalb NeidoderAblehnungzuspüren bekomme,macheichkeine grosseGeschichtedaraus»,lau- tetN’TiamoahsRezept. SeineKinderundSchwester BrigittesindSprinter LieberfreutersichzuHausein AlpnachüberseineFamiliemit EhefrauAnita,SohnJamieund TochterCassey.BeideKinder sindwieseineSchwesterBrigit- teinderLeichtathletikaktiv.Die 27-jährigeSprinterinnahmfür FrankreichanOlympia2016in Rioteil.DieachtjährigeCassey istdieschnellsteObwaldnerin derU10,derelfjährigeJamieder schnellsteObwaldnerseinerAl- terskategorie.«Jamiewärebe- stimmtaucheintollerFussbal- ler.Wichtigistmirjedoch,dass erseinerLeidenschaftnachgeht undimmerversucht,dasBeste ausjederSituationzumachen», betontEdmondN’Tiamoah. DafürmöchteerseinenKindern einVorbildsein,sportlichwie auchberuflich. Ex-FCL-ProfiEdmondN’TiamoahindenRäumlichkeitenderConfiserieBachmann. Bild:BorisBürgisser(Luzern,26.März2021) RaphaelBachmann EdmondN’TiamoahsChef «Edibleibtcool undistunser Sonnenschein, erfindetzusammen mitseinemTeam immereineLösung.» BaseballeröffnenihreArenen DieMajorLeagueBaseballstartetmorgenindieneueSaison.TrotzWarnungenteilweisemitvollenStadien. JoeBidenwurdedeutlich.«Wir befindenunsmitdemVirusin einemRennenumLebenund Tod»,sagtederUS-Präsident amMontagbesorgt.Angesichts der«harterkämpftenFort- schritte»dervergangenenWo- chendrängteBidendieBundes- staaten,dievielerortsumgesetz- ten Coronalockerungen zu stoppen.DochdieWarnungen desmächtigstenMannesder Weltwerdenwohlwenigaus- richten,wennamDonnerstag die30TeamsderMajorLeague Baseball(MLB)vorTausenden Stadionbesuchernindieneue Saisonstartenwerden. NachderSprint-Saisonmit 60Spielen,dieimvergangenen JahrnichteinmalzehnWochen gedauerthatte,plantdieMLB wiedermit162Begegnungenfür dieKlubsinderRegularSeason. UndwieschonbeiderWorldSe- riesimOktober,alsdieLosAn- gelesDodgersgegendieTampa BayRaystriumphierten,sind Fanszugelassen. BeidenDetroitTigersetwa 1000,dieNewYorkYankees öffnenfür11000Zuschauer unddieTexasRangersimGlobe LifeParkstellensogardievolle Kapazitätvon40300Plätzen zurVerfügung.DieBundesstaa- tenentscheidenselbstüberLo- ckerungen,Texashattediesbe- züglicheEinschränkungenzu Monatsbeginnaufgehoben. DieLigasetztauf verstärkteImpfungen ObwohldieAnsteckungsgefahr ingeschlossenenRäumenlaut Expertendeutlichgrösserist, äusserteneinigeVerantwortli- cheZweifel.«Wirglauben,esist zufrühfürgrosseVersammlun- gen.Jemehresvonihnengibt, destogrösseristdieMöglichkeit füreineverstärkteAusbrei- tung»,sagtePhilipHuang,Di- rektorfürGesundheitundSo- zialesinDallas,inder«New YorkTimes». FürdieFansgiltMasken- pflicht,ausserdemmüssensie entwedereinenImpfnachweis odereinennegativenCoronatest vorzeigen,dernichtälterals72 Stundenist.Mehrals28Prozent derUS-Bevölkerunghabenbis- langeineImpfdosisverabreicht bekommen.AuchdieMLBsetzt aufverstärkteImpfungen.Wie mehrereMedienübereinstim- mendberichteten,wurdendie KlubsineinerMitteilungam Montag«dringendermutigt», ihreSpielerundMitarbeiterimp- fenzulassen.SpielerausTeams, beidenenmindestens85Pro- zentderwichtigstenMitarbeiter geimpftwurden,dürftensich beispielsweisewiederohneMas- keninHotelsaufhalten,gemein- sammitdemAutofahren,Kar- tenspieleimFlugzeugspielen oderinRestaurantsgehen.Viele TrainerwolltenihreSpielerer- mutigen,sichimpfenzulassen. InnerhalbderUS-Regierung bestehtwegendersteigenden InfektionszahlenaberdieSorge voreinerviertenWelle.«Uns drohtUnheil»,sagteRochelle Walensky,LeiterinderGesund- heitsbehördeCDC,amMontag der britischen Tageszeitung «Guardian».Esgebezwarsoviel PotenzialundGrundzurHoff- nung,«aberimMomenthabeich Angst».Klingtnachkeinerguten AusgangspositionfürVolksfeste inBaseballarenen .(sid) Der 1936 in Luzern geborene RaymondBachmannweissgut über die Anfangsjahre zu be- richten:«MeinGrossvaterAn- tonBachmannüb rnahm1897 in Sursee die Bäckerei an der Altstadtgasse 4. Die Bauern brachtendamalsdasMehl,und dieBäckerstelltendarausBrot her.Siebezahltend mBäcker einen Backlohn für das Brot, oftmalsjedocherstamJahres- ende.AusÄrgerüberdiedazu- mal eher schlechte Zahlungs- moral der Bauern, mit denen man zusammenarbeitete, ver- kaufteGrossvaterAntonBach- mann die Bäckerei in Sursee und erwarb 1934 in der St dt LuzerndieBäckereiimWsem- lin-Quartier.» EmotionalerStellenwert DieRückkehrzumUrsprung hat für das Familienunterneh- meninderviertenGeneration einene otional nStellenwert, sagtMatthiasBachmann:«Als meinUrgrossvaer1897mitder BäckereiinSurseedenGrund- steinunsererFirmengeschichte legte, konnte er nicht ahnen, wie die Welt 123 Jahre späte aussehenwird.Einesistjedoch gewiss:ErundseineNachkom- menwärenstolz,dasswirnach wie vor mit traditionellem HandwerkDiscountern,Gross- verteilernundjährlichsteigen- den Backwaren-Importen die Stirnbietenkönnen.Dawirseit ehundjeaufHandarbeitsetzen, istdiesinersterLinederVer- dienst unserer qualifizierten und motivierten Mitarbeiten- SURSEE LU: LuzernerTraditionsbetriebsetztaufregionalesGetreide Am31.Januareröffnete dieüber120-jährigeCon- fiserieundBäckerei Bachmannihrneues Fachgeschäft.Surseeist fürdenLuzernerTraditi- onsbetriebeinemotiona- lerStandort,denndort liegtseinUrsprung. den.Ihnengebührtbesonderer Dank.IhrQualitätsdenkenund das engagierte Mitwirken ma- chennachwievordengrössten Unterschied.» RegionalesGetreide In der Schweiz steigen die Tiefkühlprodukte-Importe von ausländischenBackwarenjähr- lich an. Um diesem Trend im Sinn der Nachhaltigkeit entge- genzuwirken,setztdieConfise- rieundBäckereiBachmannauf Regionalität.InSempachStati- onwirdDinkelundRoggenfür Bachmann angebaut. Biobauer ToniStalderbautdasGetreide anundpflegtesnachdenstren- genRegelndesDemeterLabels. DerDemeterBio-Anbaubedeu- tetHarmoniemitderNaturinei- nerganzbesonderenArt.Deme- terbürgtalsMarkenzeichenfür Lebensmittel,dienachderältes- ten und strengsten Form der Landbewirtschaftung erzeugt wurden. Mit geschlossenen Kreisläufenundderganzheitli- chen Sichtweise auf Mensch, Natur und Tiere werden nicht nur geschmackvolle, sondern auchbesondersnachhaltigeLe- bensmittelgeschaffen.Ganzim SinnvonBachmann:DasBeste liegtsonahe.«DieNaturinder RegiongibtunsalleZutatenin dieHand,umrichtiggutesBrot backen zu können. Mit der handwerklichen Leidenschaft unsererBäckerundfrischen,re- gionalenZutatenwievomDe- meterhof Stalder in Sempach entsteht so ein unvergleichli- cherBrotgenuss.» Das neue Fachgeschäft mit Café erstreckt sich über eine Galerie und bietet knapp 100 Sitzplätze. Die Besucher kön- nen sich an einer exklusiven Praliné-Thekeerfreuen,dievon einer vier Meter langen «Flo- wing Chocolate-Wall» durch- flossenwird.DieflüssigeScho- kolade zirkuliert, ist in einem stetigenKreislaufundlässtAu- genleuchten.Durchdiegross- zügige Fensterfront kann das Geschehen an der Bahnhof- strassebeobachtetwerden,und dieGästekönnensichinRuhe vondenhandgemachtenBach- mann-Köstlichkeiten verwöh- nen lassen. Das Fachgeschäft widerspiegelteineOasedesGe- nusses. Schuleunterstützt AmEröffnungstagüberrascht die Confiserie und Bäckerei Bachmann die Surseerinnen und Surseer mit vergünstigten Probier-Bonsausdemvielseiti- genSortiment,miteinerspeziel- len Schutzengeli-Ballonstation fürGrossundKleinundmitei- ner Degustation der zart- schmelzenden und knusprigen Schutzengeli-Truffes. Mit der Lancierung der Schutzengeli- Truffes hat die Confiserie und Bäckerei Bachmann im Jahr 2011dieBachmann-Stiftungins Leben gerufen. Pro verkauftes SchutzengelifliessteinTeildes Erlöses in die Bachmann-Stif- tung.WeralsoeinSchutzengeli kauft, wird selbst zu einem Schutzengelundfördertgemein- nützige Projekte. Die Stiftung unterstütztdiversesozialeEnga- gementsrundumdieWeltund setztsichunteranderemfürdie medizinische Versorgung von benachteiligten und behinder- tenKindernein. AufgrundderRückkehrzum UrsprunginSurseehatsichdie Bachmann-Stiftung dazu ent- schlossen,dieheilpädagogische Schule in Sursee mit 10000 Franken zu unterstützen. Die Heilpädagogische Schule Sur- see(HPS)isteineTagesschule fürKinderundJugendlichemit einer geistigen Behinderung. DasSchulangebotumfasstalle Stufen,unddieLernendenwer- den in altersgemässen und fä- higkeitsorientiertenKleingrup- pen unterrichtet. Die Schule verfolgtdasZiel,alleneinebest- möglicheFörderungdurcheine ganzheitliche Bildung zu bie- ten. pd/ral EineRückkehr zumUrsprung DreiBachmann-GenerationenmitderFamilieStalderaufdemBiohofinSempach. (Bild:zvg) RaphaelBachmann,ToniStalderundMatthiasBachmann (v.l.)sindgutePartnergeworden. (Bild:EugenieNicoud) 13 Freitag,21.Februar2020 «WirBäckersitzenalleimgleichenBoot» DieBrüderMatthiasundRaphaelBachmannüberdasBäckereisterben,NachhaltigkeitunddenUmgangmitKritik. Interview:ChristopherGilb HinterdemBahnhofLuzernproduziert dieBäckereiConfiserieBachmannauf 10000Quadratmeternalldas,was kurzdaraufindenFachgeschäftendes Familienunternehmensverkauftwird. BeieinemRundgangsihtmanüberall Mitarbeiter,dieselbstHandanlege. DieeinenstellenGlaceher,dieande- renbereitenSalatezu,wiederandere machenLuxemburgerlioderGipfeli. UndnatürlichdieSchutzengeli,der Bachmann-Verkaufsschlager.Vonzu vielmaschinellerProduktionodergar Fertigmischungenhältmanhierwenig, sogardieHaselnüssewerdenselbstge- röstet.DieKundensollendenQuali- tätsunterschiedschmecken,sagtRa- phaelBachmann. EndeJanuarhabenSieinSursee, wo1897auchdieersteBach- mann-Bäckereieröffnetwurde,das 20.Geschäfteröffnet.Wieistder Betriebangelaufen? MatthiasBachmann: Sehrgut,wirwur- denvonderBevölkerungsehrherzlich empfangen.SeitdemEröffnungswo- cheneneistauchdieResonanzk s- tanthoch.Wirwerdenver utlichdas Personalaufstocken. ImDurchschnittgehteineBäckerei proWocheein,trägtBachmannmit seinemWachstumskursdazubei? MatthiasBachmann: DiesesVorurteil hörenwirabundzu,obwohlmeinBru- derundichnochnieeineBäckereige- kauftodergarübernommenhaben. AuchinSurseegabesStimmen,die gesagthaben,mitunsererPräsenzwür- denwirkleineBäckereienverdrängen. DabeimussmansichnurmalvorAu- genhalten,wiedieMarktanteilesind. Discounter,Grossverteiler,Tankstel- lenshopsundsoweiterbesitzenheute 70ProzentvomschweizerischenBrot- markt.WenndieMigrosunsvorihren TorenwieinSurseeeinenPlatzgibt, dannkonkurrierenwiramehestendie Migros.DennwirBäckersitzenheute alleimgleichenBoot. WiemeinenSiedas? MatthiasBachmann :Wirmüssenzu- sammenhaltenundunsgegenseitig stärken,dasistdieeinzigeÜberlebens- chance.WennjemandindereinenBä- ckereieineguteErfahrunggemacht hat,dannkaufterauchmalinderan- deren,stattbeimGrossverteiler.Solan- geBrotgegessenwird,gibtesauch Leute,diegutesBrotessenwollen. RaphaelBachmann: UnterdemStrich mussesunsererBranchegelingen,dass dieBevölkerungdenMehrwertder handgefertigtenSpezialitätenspürt. Dazumüssenwirunsaufdiealtetradi- tionelleBackkulturbesinnen.Der SchweizerBackmarktbietetzwarein Überangebot.JegrösserjedochdasAn- gebotanStandardwareist,destogrös- seristauchdieMarktnischefürindivi- duelleGebäckemiteigenemCharakter. DerBerichtzurEröffnungder FilialeinSurseewurdeaufunserer Facebook-Seiteauchkritischkom- mentiert.EsgingumdenUmgang mitMitarbeiternundHandwerkern. MatthiasBachmann: Mitdenbesagten zweiPersonensindwirinKontaktge- treten.DasMissverständniswurde schnellgeklärt.Kritiksehenwirals Chance.Dennauchwirhabennie ausgelerntundmöchtenunsstetig verbessern.Beifast550Mitarbeiterin- nenundMitarbeiternkanneszudem durchausvorkommen,dassmanan- dereVorstellungenvonDienstleistun- genamKundenhat. Ende2018dieEröffnungderFiliale anderBahnhofsstrasseinZürich, jetztdieEröffnunginSursee:Dass Bachmannwächst,istaugen- scheinlich.Wiegehtesweiter? RaphaelBachmann: Wirhabennoch etwa10ProzentReserveinderProduk- tion.Grundsätzlichkönnenwirnoch wachsen,müssenabernicht.Zuwach- senhatdengrossenVorteil,dassman mehrMöglichkeitenimBereichMarke- tingundEntwicklunghat.Dasistwich- tig,umdenGrossverteilernundden Backwaren-ImportendieStirnbieten zukönnen.EntscheidenderalsWachs- tumistfürunsaberbeispielsweise,dass wirwegenunseresbreitenSortiments, undweilPreis/Leistungstimmen,vie- lejungeKundenhaben.Eswärenicht gut,wennwireinem20-Jährigener- klärenmüssten,werwirsind,dennder kauftdannspäterauchseineHoch- zeitstortenichtbeiuns. MatthiasBachmann: Wireröffnenübri- gensFilialennursehrzurückhaltend, damussallesstimmen.Anfragenaus derganzenSchweizhättenwiretliche, auchvonGemeinden,welchedieVer- sorgungimDorferhaltenwollen. IstdaskeineOptionfürSie? MatthiasBachmann: Leidernein,denn unsereverschiedenstenSpezialitäten werdentäglichfrischproduziertund sofortindieFachgeschäftegeliefert, deshalbbrauchenwirgrosseFrequen- zen.EineunsererStärkenistdieAn- gebotsbreite,damachenwirkeineAb- striche.MitunserenArbeitsplätzenund derWertschöpfunginderRegionha- benwiraucheineVerantwortung gegenüberderGesellschaft.Diemöch- tenmeinBruderundichwahrnehmen, daheristdieWirtschaftlichkeitsfrage unseresUnternehmenszentral.Mehr istnichtimmermehr. WosindIhreWachstumsgrenzen? RaphaelBachmann: BeidenProduk- tionskapazitätenundbeiunseremFri- schekonzept.WennwireineAnfrage voneinerFluggesellschafterhalten,ob wireineMillionApfelstrudelindie Zollfreizoneliefernkönnen–wasso passiertist–,müssenwirverzichten. UnsereProduktesindnichtkonserviert unddeshalbnichthaltbargenug.Der Vorteil,imGegensatzzuvielenande- renBäckereiennichtimLiefergeschäft zusein,istaber,dasswirdenPreis nichtganzsoengkalkulierenmüssen unddeshalbfürunsereGipfelibei- spielsweiserichtigeButterverwenden können.DenndasLiefergeschäftist einHalbrappengeschäft. SieproduzierendieProduktein Luzernundliefernsiedannauch nachZürich.Istdaskeineunnötige Umweltbelastung? Raphael Bachmann: Wir setzen Eco-Lieferwageneinundprüfender- zeitdieUmstellungaufElektroautos. WürdenwirfürdieFachgeschäftein ZüricheineigensBackhausaufbauen, würdediesmehrEmissionenverursa- chen,solangeistdieFahrtzudemgar nicht.AbernatürlichistunsNachhal- tigkeitsehrwichtig.Dafürmüssenund möchtenwirhandeln. WasunternehmenSiedanngegen Plastikverpackungen? MatthiasBachmann: Plastikfreizuwer- den,isteinesunserergrossenZiele. WenneinnatürlichesPlastikersatzpro- duktabervondenUSAnachChinage- liefertwird,damitmandanndaScha- lendarausherstellt,umsiedanninder Schweizzuverkaufen,hatdasnichts mitNachhaltigkeitzutun,diewirals Lebensmittelbetrieb unterstützen könnten.Bereitsjetztwerdenunsere PlastikschalenunddiePET-Flaschen unseresHausteesaus50Prozentrecy- celtemPEThergestellt.Zudemstellen wirsoebenaufplastikfreiebiologisch abbaubareSäckeum. Kundeninteressiertauchvermehrt, wasimEssendrinist. RaphaelBachmann: Dafürhabenwir Touchbildschirmeaufgestellt,wosie ihreUnverträglichkeitenoderihren Lebensstileingebenkönnenundin- formiertwerden,wassieessenkön- nen.AuchdieZuckerreduktionistein grossesThema.BeimBirchermüsli etwaverzichtenwirinzwischengänz- lichaufKristallzucker,derFruchtzu- ckergenügt,sofernmandierichtigen Früchteeinsetzt. ErfolgreichesOnline-Tortengeschäft Confiserie SeitEnde2018können Bachmann-KundenihreGeburtstags- oder Hochzeitstorte mit einem 3-D-ProgrammzuHauseoderunter- wegsdigitalzusammenstellen(wirbe- richteten).ZielderInnovationseiauch gewesen,soRaphaelBachmann,für einenbesserenKundenflussindenFi- lialenzusorgen,daeineTortenbestel- lungvorOrtfürdieMitarbeiterzeitin- tensivsei.Dennüber70Prozentder Tortenbestellungenseienpersonali- sierteKreationen.UndamTelefonhät- tenKundenoftMühegehabt,ihre Wünschedetailliertzubeschreiben. Undsofunktioniertes:BeiderKonfi- gurationeinerWunschtortekönnen Form,Grösse,Aroma,Farbeundver- schiedeneDekorationselementewie Marzipanfiguren gewählt werden. AucheigeneBilderundFotoskönnen hochgeladenundalsDekorationver- wendet,wieauchkurzeTextnachrich- tenangebrachtwerden. «DawerdenmanchmalKombina- tioneninAuftraggegeben,diewir selbstnichtempfehlenkönnten,dasie beispielsweiseunseremÄsthetikgefühl alsConfiseurewidersprechen»,sagt Bachmannschmunzelnd.«Aberwenn eseinKundesobestellt...»MitderRe- sonanzzeigtersichsehrzufrieden. 200Spezialtortenwürdenalleinejedes Wochenendeerstellt.Insgesamtkonn- tenletztesJahr14040Online-Bestel- lungenverzeichnetwerden.Gerade ausderRegionZürichwürdenviele Tortenbestellungeneingehen.«Da zeigtsichderVorteilunsererPräsenz vorOrt,dadieTortendannauchinZü- richabgeholtwerdenkönnen»,sagt Bachmann .(cg) Matthias(links)undRaphaelBachmannleitendasFamilienunternehmeninvierterGeneration.WährendMatthiasfürdieAdministrationunddenVerkaufzuständigist, kümmertsichRaphaelumProduktionundLogistik. Bild:JakobIneichen(Luzern,5.Februar2020) «SolangeBrot gegessenwird, gibtesauchLeute, diegutesBrot essenwollen.» MatthiasBachmann Co-Geschäftsführer ConfiserieBäckereiBachmann Freitag,24.November2017 1 Immer der Nase nach Jubiläum DieLuzernerConfiserieBachmannpräsentiertsichinihrem120stenJahralsdynamisches Unternehmen,dasinderInnerschweizfestverankertistunddarüberhinausvonsichredenmacht. SusannaHeim FeinesüsseSchwadenziehendurch schmucklose,funktionaleBüroflure.Die WändescheinenausPorenzubestehen, diepermanentdenDuftvongebacke- nemTeigundflüssigerSchokoladeab- geben.WemjetztnochnichtdasWasser imMundezusammenläuft,dermusser- kältetsein.Oderschonlängerhierarbei- tenunddeshalbeinegewisseIm unität gegendieseArtderVerführungaufge- bauthaben.EinDuft,derdenAlltagder Mitarbeiterwahrlichversüsst.Hieram HauptsitzderConfiserieBachman im LuzernerTribschnquartierwirdntwi- ckelt,geformt,geknetet,vor-udzbe- reitet,geprüftund–jaklar:gebacken. DraussenindenRegalenundhinter den Glasvitrien der mittlerweile 19FachgeschäftepräsentiertsichdasEr- gebnisdiesesemsigenTunsalsbunte FüllevonBack-undConfiseriewaren, aberauchvonkleinenMahlzeitenund Glaces.EsgibtwohlnichtwenigeKun- den,diebeimAnblickderAuslageden Eindruckhaben,eskommewöchentlich zueinerwundersamenProduktever- mehrung.Denndas,wasvor120Jahren inderBackstubederBachmann-Bäcke- reiinSurseebegann,istimJahr2017ein Unternehmen,dasnebenBrotundGip- feliauchexquisiteConfiserie,Glaceund Take-away-Produkteherstellt. HeutewirddasUnternehmenvor allemvomunermüdlichenGeistder beidenBrüderMatthiasundRaphael Bachmanngeprägt.Mitihnenistdie vierteGenerationamRuder.Werinder Familien-undFirmengeschichteblät- tert,begreiftjedochschnell,dassbe- reitsVaterRaymond,derdasGeschäft ebenfallsvonseinemVaterübernahm, einVordenkerwar,derstetsdasNeue suchte.Ausgestattetmiteinembegna- detenMarketingtalent,hatRaymond BachmanndieRichtungvorgegeben, welcherseineSöhnemitBegeisterung undUmtriebigkeitfolgen. Innovationist einstetigerAntrieb InZeiten,indenenderGenerationen- wechselbeivielenUnternehmenmit ReibungenodergarEntzweiungenver- bundenist,ragtdieFamiliemitihrer bruchlosenFirmen-undFamilien- geschichtehervor.DieBachmanns,sie sindsogarnichtwiedieFamilienmit- gliedervon«LüthiundBlanc».Mitder legendärenSchoggi-Soap(1999–2007) desSchweizerFernsehenshabensietat- sächlichnurdie«süsse»Firmengrund- lagegemeinsam.Eherschonwirkensie wiedasParadebeispielausdemLehr- buchfürmittelständischeUnterneh- men.Dementsprechendhabensiestets überdieBackschüsselhinausgeschaut unddabeieinZauberwortentdeckt:In- novation.DasistzugegebeneinWort, dasimAbgangeinwenignachManager- Fertigsauceschmeckt.BeidenBach- mannsistInnovationallerdingsmitder WirkungvonBackpulververgleichbar. DennRaphaelundMatthiasBachmann sindnichtinersterLinieManager,son- dernMacher.Neueswagen,Neuesaus- probieren,Neueskreieren–dasistihr Antrieb,derdazugeführthat,dassdie ConfiserieBachmanninihrem120.Jahr desBestehenseinUnternehmenist,das 478Mitarbeitendebeschäftigtundmit vielenZuliefererninderRegionzusam- menarbeitet.ÜberdieshabendieBrüder einfeinesNäschennichtnurfürsüsse, sondernauchfürgesundeTrends.Für sieistesnichtnurselbstverständlich,auf wertvolleRohstoffezusetzenundscho- nendeVerfahrenbeiderHerstellung anzuwenden,auchneueProduktewie EiweissbrotoderveganeBackwaren kommenausihrerBackstube. Schoggi-Duftan derBahnhofstrasse MittlerweilereichtderRuf–oderistes derDuft?–derConfiserieBachmannbis andieZürcherBahnhofstrasse,wo2018 einFachgeschäftmitCaféentstehensoll. UnddankSocialMediahatdieFirma weltweiteineFangemeinde.Dennoch, sobetonendieInhaber,versteheman sichalsregionalesUnternehmen,das hierseineWurzelnhat–undsosolles bleiben.DerRadiusderInnerschweizist weitgenug.Nurfürdie120Kerzenauf derTortedürfteesengwerden. FarbtupferimAlltagvielerMenscheninderRegion:MitCoffeetogobishinzufeinerChocolatier-KunstkannmansichbeiderConfiserieBachmannverköstigen. Bild:EvelineBeerkircher IndieserBeilage Seite2und3: DieWertedesHandwerks zupflegen,istnichtnureinTrend,son- dernaucheineVerpflichtung. Seite4: GuteGene?EineFamiliensaga ausderZentralschweiz. Seite5: RosaroteGeschichten:vonFeng- ShuiundanderenGeheimnissen. Seite6und7: Gefälltmir!DieMitarbei- tendensinddaswichtigsteKapital. EinigevonihnenerklärenihrtäglichBrot. Seite8: EinOrt,vieleGesichter.DasCafé «Lavieenrose»istmorgenseinCaféund abendseineBar.WirhabenPlatzgenom- menundunsumgehört. Beiden Bachmannsist Innovationmit derWirkung vonBackpulver vergleichbar. 120JahreBackkunstausderRegion 11 Samstag,4.März2017 Millionen zahlendeNutzer 50 zähltederschwedischeMusik- streamingdienst Spotify nach eigenen Angaben erstmals dieseWoche.DassdieseMarke bei den zahlenden Kunden geknacktwordensei,gabdas UnternehmenamDonnerstag- abendaufdemKurznachrich- tendienstTwitterbekannt .(sda) Geblieben ist das Handwerk Firmenjubiläum DieLuzernerConfiserieundBäckereiBachmannfeiertdas120-Jahr-Jubiläum.Mit478Mitarbeitendenzähltsiezu denfünfgrösstenArbeitgebernderBrancheinderSchweiz.DieserreichtedasFamilienunternehmendurchtraditionelleWerte. RainerRickenb ach rainer.rickenbach @ luzernerzeitung.ch DieGeschichtedesFamilienunterneh- menshatihrenUrsprunginSursee.Dort übernahmeinAntonBachmann1897die BäckereiStadtmühle.«DieBauern brachtendamalsdasMehl,unddieBä- ckerstelltendarausBrother.DieBauern bezahltendemBäckereinenBacklohn fürdasBrot,oftmalsjedocherstamJah- resende.ZusätzlichwurdendieBauern- höfemiteinemBrotwagenundPferde- kraftangefahrenundmitBrotundGe- bäckversorgt»,heisstesinderChronik derLuzernerConfiserieundBäckerei Bachmann(sieheKasten). HeuteverlassentäglicheinDutzend rosaroteLieferwagendiezentraleBäcke- reiimLuzernerTribschen-Quartierund siesindnichtzuBauernhöfenunterwegs. Sondernsiefahrenmitüber500Produk- tenvomSauerteigbrotüberGlacebis Pralineesdie19Fachgeschäfteund CafésdesUnternehmensan.Mitdem beschaulichenBetriebineinerStadt- mühledes19.Jahrhundertshatdiegröss- teConfiserieundBäckereiderZentral- schweizaufdenerstenBlicknichtmehr vielgemein.Siezähltheutemit478Mit- arbeitendenzudenschweizweitfünf grösstenArbeitgebernderBranche. Handarbeitinmitten vonmodernerTechnik AufdenzweitenBlickoffenbarensich indessehrwohlMerkmale,dieseitden AnfängeninSurseeBestandhaben.So sindesnochimmerdieBachmanns,die operativundstrategischdieGeschäfte derFirmaführen:Matthias(46)und Raphael(44)Bachmannleitenden BetriebinvierterGeneration.Unddie 120MitarbeitendeninderBackstube derLuzernerTribschenbereitendie BroteundSüssigkeitennachwievorvon Handzu.Natürlichsindsievonmoder- nerTechnikumgeben,mitderDynas- tiegründerAntonBachmannnichtsan- zufangengewussthätte.Dochwasindie Gerätereinkommt,istsogutwieimmer dasErgebnisvonHandarbeit–allenUn- kenrufenzumTrotz,diesichandieAd- ressedesBäckerei-Grossbetriebesrich- ten.SelbstfürdieSandwichesschmie- renMitarbeitendejedenTagBrötchen undversehendiesedannmitFleisch, SalatundKäse.«Solangeesnochkeine Maschinegibt,diesovielGefühlund zehnFingerhat,wirdesauchsoblei- ben»,sagtRaphaelBachmann. Diestarkwachsendenindustriellen BrotherstellerimIn-undAuslandhaben abersehrwohlEinflussaufBachmann unddieanderenBäckereienderRegion. Seit2000hatsichderjährlicheImport vonmeistbilligenBack-undDauerback- wareninderSchweizaufüber130000 Tonnenverdoppelt.«Wirbefindenuns ineinemstarkenWettbewerb.Überden Preiskönnenwirdanichtmithalten.Es gehtnurüberQualitätundFrische», sagtMatthiasBachmann.Dassinder RegionLuzernnebstBachmanngleich mehrereBäckerundConfiseurewie Heini,Hug,Macchi,Hänggiundweite- redieseStrategieebenfallsverfolgen, kommeletztlichderganzenBranche unddenKonsumentenzugute,ister überzeugt.«Natürlichfordertunsdie Konkurrenz.DochdieDichtebringtVor- teilemitsich:DieLuzernersindsichge- wohnt,ihrBrotinderBäckereiundnicht beieinemGrossverteilerzukaufen»,so MatthiasBachmann. Wachstumnichtüber ZugundZürichhinaus DenGrundsteinfürdasrasanteWachs- tumdesFamilienbetriebeshatteVater RaymondBachmann(81)gelegt,einge- lernterBäckerundgewiefterGeschäfts- mann.ErerkanntefrühdieBedeutung vonTrends,Marketingunddenrichtigen Verkaufsstandorten.SeineSöhneführen dieseStrategieweiterundverfeinernsie. DiePräsenzindensozialenMedien,die BedeutungvonIntoleranzenbeiNah- rungsmittelnoderdiesichstarkwan- delndenEssgewohnheiten–beiBach- mannverfolgtmandieTrendsaufmerk- samundreagiertschnelldarauf.Das Unternehmenarbeitetauchdaran,Nah- rungsmittel-Abfälle(FoodWaste)zuver- meidenodersinnvollzunutzen. DieConfiserie-BäckereiistimLuzer- nerBahnhofpräsentundbaldinfünf Einkaufszentren:LänderparkinStans, Sihl-CityinZürich,Shopping-Centerin Spreitenbach;darauffolgenindiesem JahrneudasZugerlandinSteinhausen unddieMallofSwitzerlandinEbikon. DasFamilienunternehmenhatseit2006 jedesJahrrund8MillionenFrankenin- vestiert.Umsatzzahlengibteskeinebe- kannt.«WirhabendasPrivileg,wachsen zukönnen,abernichtwachsenzumüs- sen»,sagtRaphaelBachmann.DieQua- litätsetztderExpansionaberGrenzen. MatthiasBachmann:«DerRaumZürich, ZugundAargauistfürunsgeografisch dieäussersteGrenze.Darüberhinauszu wachsenwürdefrühereArbeitsschichten bedeutenunddieFrischeunsererBrote undSüssigkeitenbeeinträchtigen.»Zu- demmüsstendieMitarbeitendenalsFol- gedervorverlegtenBackzeitenfamilien- unfreundlicheArbeitszeiteninKaufneh- men.WeitereBackstubensindaus betriebswirtschaftlichenGründenkeine Option.EbenersthatBachmannmitder Hausbesitzerin,derStadtluzernerPen- sionskasse,einenVertragfürdieErwei- terungderBäckereiinderTribschen unterzeichnet.Mitihrstehennachdem Ausbaumehrals10000Quadratmeter ProduktionsflächezurVerfügung. StattdasrosaroteLabelüberdiegan- zeDeutschschweizauszudehnen,su- chendiebeidenBachmann-Brüderin ihremEinzugsgebietnachverlockenden Standorten–wiezumBeispielinderbei denKMU-DetaillistenungeliebtenMall ofSwitzerland.«WiralsLuzernerUnter- nehmensehenesalsChance,ansehrgu- terLagepräsentzusein»,sagtMatthias Bachmann.DieAuswirkungenderMall schätzteralsstarkein.«DerKuchenim Detailhandelwirdmitihrzweifellosneu verteilt.DieRegioninsgesamtwird durchdieMalljedochattraktiver. 31% Konditorei Torten,Patisserie, Süssgebäck, Sandwiches, Salate 3% Diverses Quelle: ConfiseurBachmann Grafik: JaninaNoser ConfiseurBachmann VerkaufsumsatznachSparten 23% Bäckerei Brotund Kleinbrot 22% Confiserie Schokoladen- artikelundGlace 9% Küche inCafés 12% Getränke 10ProzentLehrlinge Geschichte 1897übernahmAntonBach- manndieBäckereiStadtmühleinderAlt- stadtvonSursee.«AusÄrgerüberdie schlechteZahlungsmoralderBauernver- kauftemeinGrossvaterdieBäckereiin Surseeunderwarb1934dieBäckereiauf demWesemlinanderMettenwylstrasse inderStadtLuzern»,schreibtRaymond Bachmann,EnkeldesFirmengründers, inderFirmenchronik.1962folgtedieers- teFilialeimHotelMonopol,indieserZeit wurdedieConfiserie-Sparteausgebaut. Inden80er-JahrenrichteteRaymond BachmannfürdiestarkgewachseneFir- maeinezentraleBäckereianderWerk- hofstrasseinderLuzernerTribschenein. Seit1997führenseinebeidenSöhneMat- thiasundRaphaeldenBetrieb.Beidehat- tenBäckerundKonditor-Confiseurge- lerntundinternationaleBerufserfahrung gesammelt.JedezehnteStelleimFami- lienunternehmenistheutemitBerufs- nachwuchsleutenbesetzt,Bachmannbe- schäftigt48Lernende.«WerTop-Mit- arbeiterwill,musssolcheauchaus- bilden»,sagtMatthiasBachmann.Die Bachmann-StiftungunterstütztSchulpro- jekteinafrikanischenKakaoanbau-Län- dernsowiebenachteiligteundbehinder- teKinder.GespiesenwirddieStiftungaus demErlösderSchutzengeli-Truffes .(rr) Swiss-Life-CEO PatrickFrost äussertsichzurderzeit heissdiskutiertenRentenreform. 13 «DieVariantedes Nationalrates liegtmir vielnäher.» EinBlickindieProduktionvonBachmannanderWerkhofstrasseinLuzern. Bild:DominikWunderli(2.März2017) Aktien Top SpicePrivate 28.6+2.88% AiresisS.A 1.33 +2.31% Coltene 85.45 +2.21% Devisen und Gold SMI +0.1% 8670.06 Dollar inFranken 1.0114 -0.19% Euro inFranken 1.0675 +0.27% Gold inFr.prokg 39590 -0.97% GottexFundMan. 0.39 -4.88% PanalpinaWelt. 122.5 -3.54% AddexTherap. 2.3 -3.36% Aktien Flop Geldmarkt 02.03. Vortag Fr.-Libor3Mt. -0.726 -0.726 Fr.-Libor6Mt. -0.6742 -0.6742 Zinssätze in% OhneGewähr.Quelle:vwdgroup 04032017 26 Dienstag,16.Juli2019 Stadt/RegionLuzern ANZEIGE ConfiseurbautSchuleinAfrika IvorischeKakaobauernwerdenoftausgebeutet.StatteinesBoykottshatderLuzernerConfiseurBachmanneinBil ungsprojektrealisiert. StefanDähler FürseineSchokoladenprodukte beziehtdieLuzernerConfiserie BachmannunteranderemKakao ausderElfenbeinküste.«Esist dasLand,dasweltweitammeis- tenKakaoexportiert»,sagtInha- berMatthiasBachmann.«Doch diesozialeundwirtschaftliche Lageistinstabil,esgibtnachwie vorKorruptionunddieBauern werdenschlechtbezahlt.»Ein BoykottwärefürBachmannaber nichtzielführend.«Damitwäre denLeutennichtgeholfen,sie würdendenKakaonichtmehr verkaufenkönnen.»Stattdessen beschlossman,indieBildungvor Ortzuinvestieren. VorvierJahrenbegannBach- manninderNähederStadtAffé- ryimSüdostendesLandesmit demAufbaueinerSchule.Imver- gangenenNovemberkonntesie eröffnetwerden.Rund80000 FrankenhatdieConfiserievia eigenerStiftunginvestiert.«Wir rechnennunmit10000Franken proJahrfürdenBetrieb»,sagt Bachmann.Finanziertwirddie StiftungmiteinemTeildesVer- kaufserlösesderSchutzengeli- Truffes.DieSchulebietetPlatz für70JugendlicheimAltervon 16bis25Jahren.Mindestens30 Prozentsollenweiblichsein,um dieStellungderFraueninderRe- gionzuverbessern.«DieSchule solleineLückefüllen.DieGrund- bildungistinderElfenbeinküste vorhanden,dochdanachfehltes anWeiterbildungsmöglichkei- ten»,soBachmann. VieleJugendlichewürdenfür tiefeLöhneaufeinerKakaoplan- tagearbeiten.Diedreijährige AusbildunginderSchuleseiver- gleichbarmiteinerBerufslehre. «DieSchülererhaltenUnterricht undaucheineBerufsausbildung. Weiteressenundschlafensievor Ort.»DenSchwerpunktderAus- bildungbildetdieAgrarwirt- schaft,besondersimBereichKa- kaoanbau.«DasZielist,dassdie Absolventensichdereinstselbst- ständigmachenkönnen.»Für denAufbauhabemanvorOrt mitbereitsverankertenHilfs- organisationen,wiederJacobs StiftungoderdemEuropäischen InstitutfürKooperationundEnt- wicklung(IECD)zusammeng- arbeitet.«OhnedieseHilfwäre esnichtmöglichgewesen»,sagt Bachmann.SeitderEröffnung wirddieSchulevonEinheimi- schenverwaltet,MatthiasBach- mannstehtmitdemSchulleiter regelmässiginKontaktundwar auchschonzuBesuch. DieSchuleistnichtgratis, sondernkostet200Dollrpro KindundJahrinklusiveKostund Logis.«Dasisteinordentlicher Betrag,esentsprichtetwaeinm durchschnittlichen Monats- lohn»,sagtBachmann.«Der Entscheid,Schulgeldzuverlan- gen,wurdevorOrtaufgrundvon ErfahrungenderVergangenheit gefällt.Manwilldamitvrhin- dern,dassdieSchülerdieAusbil- dungnichternstnehmenund denUnterrichtunregelmässig besuchenundsodieAubildung ihren Zweck nicht erfüllen kann.»DerBusinessplander Schulesiehtvor,dassdieseinvier Jahrenselbsttragendwird.«Falls dasgelingt,wäreesmöglich, dasswirnocheinzweitesProjekt lancieren»,sagtBachmann. Überlegungenzu Austauschprogrammen WirdBachmannkünftigdenKa- kaodirektvonehemaligenSchü- lernkaufen?«Wirbeziehenihn schonheuteausdiesemGebiet, allerdingskannmannichtsagen, vonwelchemBauergenau.» DennderKakaowerdeinSam- melstellengemischtundvondort nachEuropatrasportiert.«Ein DirektimportistbidenMengen, diewirbenötigen,unrealistisch.» Denkbr eien allenfalls Austauschprogramme. «Das mussmanabervorsichtigauf- gleisen,damitdieLeuteausder ElfenbeinküstehierkeinenKul- turschockerleiden.»Denkbar seiauch,dassBachmann-Mit- arbeiterdieSchulebesuchen. «Wennsiesehe,wiedasur- sprünglicheProduktentsteht, steigertdasauchdieWertschät- zungdiesemgegenüber.» MatthiasBachmannwährendeinesBesuchsinderElfenbeinküste. Bild:PD Sonnenbergbahnhat sehrgutesJahrhintersich Kriens Insgesamt48749Fahr- gästehatdieSonnenbergbahn imLaufedesvergangenenJah- restransportiert.Dassindrund fünfProzentmehralsimVor- jahr,wiedieKrienserSonnen- bergbahninihremJahresbericht 2018schreibt.Auchimlangjäh- rigenVergleichistdaseinsehr guterWert. IndenletztenzehnJahren gabesnur2016mehrFahrgäste. Damalswarenes49325.Der Allzeit-Rekorddatiertübrigens ausdemJahr1904,alsnochdas GrandhotelSonnenbergstand. Damalswarenes52800Passa- giere.Auchfinanziellwar2018 eingutesJahr.DieErträgeaus demPersonenverkehrstiegen umrundzehnProzentauf 188546Franken. WeiterseidasJahr2018ge- prägtgewesenvondenVorbe- reitungenderRevisionsarbei- tenderWagen-Untergestelle mitFahr-undBremswerk,die allezwölfJahrenötigseien.Da- fürwurdendieWagenimNo- vemberineineHallederSeil- bahnbaufirmaGaraventanach UetendorfbeiThunimBerner Oberlandtransportiert. Mehrkostenwegen Verschleisserscheinungen FürdieRevisio rechnetedie Sonnenbergbahnursprünglich mitKostenvon90000bis 100000Franken.Aufgrund grössererVerschleisserschei- nungenbeiAchsenundRädern seienabernochMehrkosten vonrund50000Frankenent- standen(Ausgabevom4.Feb- ruar).DenBetraghabemanaus deneigenenReservenfinanzie- renkönnen. DieSonnenbergbahnAGge- hörtzufast100Prozentder StadtKriensundwirdvondie- sermit85000FrankenproJahr unterstützt. StefanDähler Sternwarteöffnetfür partielleMondfinsternis Luzern InderNachtaufmorgen kannvonganzEuropaauseine partielleMondfinsternisbeob- achtetwerden–gutesWettervo- rausgesetzt.DasSchauspielbe- ginntinderAbenddämmerung kurznachMondaufgangum 22UhrundkannvonderStern- warteHubelmattausbeobach- tetwerden.DieseöffnetihreTü- renum22Uhr. DieVerdunkelungwandert vonlinkskommendüberden oberenBereichdesMondes, teiltdieAstronomischeGesell- schaftLuzernmit.BiszumMa- ximumum23.30Uhrschiebe sichderMondzuzweiDritteln indenKernschattenderErde. Feldstecherund Fernrohrbenutzen EsseidersüdlichsteVollmond desJahres,wasbedeutet,dass derverfinsterteMondnurwenig überdenSüdhorizontempor- steigt.DieAstronomischeGe- sellschaftempfiehltdeshalbvon Beginnwegeinenerhöhten Standortaufzusuchenmitmög- lichstfreiemBlickRichtungSüd- osten.DasSchauspielkönnepro- blemlosauchmitFeldstecher undFernrohrenbeobachtetwer- den.Um1Uhristdiepartielle Finsternisvorbei.WeitereInfor - mationen:luzern.astronomie.ch . ZélineOdermatt 2018fuhrenfast49000Gäste mitderBahnaufdenSonnen- berg. Bild:ManuelaJans-Koch GRUNDBILDUNGMITEIDG.FÄHIGKEITSZEUGNIS EduardoAndradedeMelo,Automatikmonteur|PatriciaEichenberger,KauffrauE-Profil|PetraGauch,Auto- matikmonteurin|AlanHaupt,Automatikmonteur|EleniKaufmann,FachfrauBehindertenbetreuung|Pius Kessler,Logistiker|NoelleKolly,FachfrauBehindertenbetreuung|PemaLudruptsang,FachfrauBetreuung| JonathanOswald,FachmannBehindertenbetreuung|KarimPeter,FachmannBetreuung|FlavioReimann, Automatikmonteur|MaurinStübi,Kaufmann|MelanieWidmer,FachfrauBehindertenbetreuung GRUNDBILDUNGMITEIDG.BERUFSATTESTEBA MarcAmiet,Malerpraktiker|PascalBachmann,Unterhaltspraktiker|EvelinDeak,Gärtnerin(Garten-und Landschaftsbau)|LuziaFischer,Küchenangestellte|RogerGafner,Schreinerpraktiker|FlurinaHabermacher, Restaurationsfachfrau|NicoleJarra,Büroassistentin|JudithKoller,Büroassistentin|JasminKrutsch,Schrei- nerpraktikerin|SamuelLüchinger,Logistiker|JusufNedjiposki,Mechanikpraktiker|RomanOdermatt,Lo- gistiker|SeanReichlin,Mechanikpraktiker(Elektrofertigung)|LeonelSchaller,Printmedienpraktiker|Flavia Schirmer,Büroassistentin|DominikSchwegler,Küchenangestellter|GiuseppeSorbara,Schreinerpraktiker| OrhanVragoviq,Mechanikpraktiker|JimiZsolnai,Schreinerpraktiker PRAKTISCHEAUSBILDUNGPRANACHINSOS AlexandraBachmann,PraktikerinPrAElektroarbeiten|AlberimBalazi,PraktikerPrAIndustrie|DanielBarrios Caparro,PraktikerPrASchreinerei|AreckymansBasunga,PraktikerPrAMechanik|JessicaBlaser,Praktikerin PrAHauswirtschaft|JacquelineBobst,PraktikerinPrARestauration|JimmyBraun,PraktikerPrAGärtnerei (Produktion)|JasminBühler,PraktikerinPrAHauswirtschaft|TimBurkart,PraktikerPrABetriebsunterhalt| SimoneChristen,PraktikerPrAElektroarbeiten|IvanDubovac,PraktikerPrAIndustrie|MartinaEmmenegger, PraktikerinPrAGebäudereinigung|SelinaFehlmann,PraktikerinPrAKüche|VeronikaFeuz,PraktikerinPrA Hauswirtschaft|RaphaelFurger,PraktikerPrADetailhandel|VanessaGonçalvesdeJesus,PraktikerinPrA Mechanik|DanielHammoudSoubhi,PraktikerPrALogistik|RaphaëlHeimoz,PraktikerPrAMechanik| MarcelHöltschi,PraktikerPrAIndustrie|SaschaKälin,PraktikerPrAIndustrie|DominikUeliMuff,Praktiker PrAIndustrie|DominikMulaj,PraktikerPrAMalerei|DavidMartinMüller,PraktikerPrALogistik|Melvin BrianNiederberger,PraktikerPrALogistik|RobinOchsenbein,PraktikerPrAHaustechnik(Heizung)|Alessio Poma,PraktikerPrAIndustrie|JonasPortmann,PraktikerGärtnerei(Produktion)|VeronicaRodriguesDa Cuna,PraktikerinPrAKunsthandwerkKunstkarten|SilvioRust,PraktikerPrASchreinerei|CélineRütter, PraktikerinPrAHauswirtschaft|FabianSchmidiger,PraktikerPrALogistik|PauloSousa,PraktikerPrAIn- dustrie|LuisTraguedo,PraktikerPrAMechanik|RafaelWechsler,PraktikerPrAIndustrie|ChayenneZemp, PraktikerinPrAHauswirtschaft Herzliche Gratulation DieStiftungBränd iststolzaufdenEr der67Lernenden. www.braendi.ch i folg 2019 10 3.Dezember2017 SonderseitePwCGesichtspunkte Verführung auf Schritt und Tritt Backkunst EinBlickhinterdieKulissendesgrösstenBäckerei-undConfiseriebetriebsderZentralschweiz verschaffteverblüffendeEinblickeinHandwerkundFirmengeschichtederFamilieBachmann. AntonioRusso DierosarotenSchutzhaubenpas- senwederfarblichnochvonder FormherzuAnzugundDeux- Pièces.AberweralsGastdie HygieneschleusezudenPro- duktionsräumenderConfiserie Bachmannpassierenwill,muss nichtnurseineHändedesinfizie- ren, sondern vorübergehend aucheinenunfreiwilligkomi- schenLookinKaufnehmen.Die knapphundertGästederVeran- staltung«Gesichtspunkte»(siehe Box)nehmenesmitHumorund setzendenungewohntenKopf- putzohnezumurrenauf. NungehtesinGruppenauf einenRundgangdurchdieZen- traleimLuzernerTribschen,wo aufeinerFlächevon10000Qua- dratmeternaufmehrerenEtagen TagfürTagdas«rosaroteWun- der»vollbrachtwird:dieHerstel- lungvonBroten,Salaten,Sand- wichesundSuppensowiePrali- nés,TortenundGlacenfürdie insgesamt19Fachgeschäftevon «Bachme»,wiedieBäckereivon KundinnenundKundenjeden Altersgenanntwird. Über 480 Mitarbeitende zähltdasFamilienunternehmen, dasvondenBrüdernMatthias undRaphaelBachmannheutein derviertenGenerationundim 120.JahrsinesBestehensge- führtwird. Abendsistesindenblitz- blankenWerkstättenruhig,denn erstum5UhrinderFrühlegtder BetriebmitderTagesproduktion los,dafürumsointensiver:Biszu fünfmaltälichliefertdieZen- tralefrischeWareindieFach- geschäfte,dieperKnopfdruck Brot,VermicellesoderSalatebe- stellenkönnen,fallsesinden Auslagenfrüheralserwartetleer zuwerdendroht. Frische undNatürlichkeit DasGebotderFrische,solernt unsereGruppeinderBrotabtei- lung,istdaseine–dasandere sinddienatürlichenZutaten. «Wirverw denkeinerleiSäue- rungsmittelinunserenBroten», erklärtProduktiosleiterCarsten Rindomvor emTisch,auf demalle«Bachme»-Broteauf- geschnittenvorliegen.JedenTag gibteseineBotkitik,beiderGe- schmackun Konsistenzüber- prüftundwonötigverbessert werden.DassauchderSauerteig, dieBasisbeifastallenBach- mann-Broten,vorOrthergestellt oderdieHaselnüssefürdieNuss- gipfelfüllungselbergeröstetwer- den,überraschtnichtweiter.Was allerdingsdiemeistenderGäste verblüfft,wirdamEndedes AbendsbeimApéroimmerwie- derzuhörensein:«Ichhätte nichtgedacht,dassbeiBach- mannsnochsovielvonHandge- machtwird.» Handarbeithatinderrosaro- tenConfiserietatsächlicheinen hohenStellenwert.Andernächs- tenStationwirdunsdasamBei- spielderTortenproduktion(ein Bestsellerbereichübrigens)vor- geführt.Hierformt,rolltund knetetJulianeBachmann,die EhefrauvonRaphaelBachmann, einenkleinenZooausMarzipan- tierchen,dieaufeineblaue Tortezusitzenkommen.Selbst- verständlichseiauchMaschinen- technikbeiderArbeitnichtweg- zudenken,soMatthiasBach- mann.«Dochsolangeeskeine Maschinegibt,dieetwasbesser kannalsdieMenschenhand, schaffenwirkeinean.» Besser,abervorallemexak- teralsvonHand,lassensichdie bekannten«Chatzestreckerli» vonBachmannmitHilfeeiner Maschineschneiden:Dasverfüh- rerischeFlorentinergebäckmit HonigundMandelngibtesauch mitwellenförmigenKanten–so einenpräzisenSchnittschafftnur derWasserschneider. WennSchokolade Hilfeleistet JeweiterdieBesuchergruppevo- rankommt,destomehrfälltes denEinzelnenschwer,denVer- führungen,dieaufSchrittund Trittgebotenwerden,zuwider- stehen.WirsindbeieinemHer- zensproduktderConfiserieange- langt:demSchutzengeli,einem Truffe,dasaufeinemgoldfar- benenFlügelpaarruht.Raphael Bachmannerklärtuns,warumes derFamiliesovielbedeutet. «Vom Verkaufserlös unserer Schutzengelispendenwirjähr- lichmindestens20000Franken andievonunsgegründeteBach- mann-Stiftung»,sagter.Diese unterstütztseit2011nichtnur eineSchuleaufeinerKakaoplan- tageinGhana,sondernverschie- deneweitereProjekteundInsti- tutionenfürgesellschaftlichBe- nachteiligteMenschen. SchliesslichzeigtunsEugenie Nicoud,wasBachmannimNetz soallestreibt.DieSocial-Media- undOnline-Spezialistinverblüfft dieRundeeinweiteresMal.«Vor OsternistimWebbesondersviel los»,schmunzeltsie.«Dieneu- estenKreationenvonOsterhasen undSchoggientenwerdensogar vonprominentenUsern,wieetwa demSängerKunz,gepostetund kommentiert.»Besondersge- hyptwordenseienaufFacebook undInstagrametwadieBunny MinionsoderdieEnteDonaldals Trumphäsli,«Chocolatefirst». DerSchritt indiegrosseStadt WerdieFirmengeschichteder Bachmannsliest,erkenntein immerwiederauftauchendes Thema:derEhrgeiz,ständiget- wasNeuesauszuprobieren,neue Wegezugehen.Dazupasstdie «garnichtsogesuchte»Expan- sionnachZürich,wieMatthias BachmannnachdemRundgang imGesprächerklärt.Imnächsten Herbstkommtnebstdem2013 eröffnetenFachgeschäftinSihl- cityeinweiteresdazu,anpromi- nentesterLagediesmal:«Dass manunsdasLokalanderZürcher Bahnhofstrasseangebotenhat, isteineEhre,aberaucheinegros- seHerausforderungfüruns»,so diebeidenBrüder.Manahnt: EswirdunterdenBäckermützen schonanIdeengesponnen,um auchdieverwöhnteZürcher KlientelmitSpitzenprodukten undeinemTop-ServicebeiLau- nezuhalten. Nichtnurzuhören–dieGästedürfenzumGlückauchprobieren,währendMatthiasBachmannüberdenStellenwertderHandarbeitinderProduktionspricht. Bilder:AlfonsGut PeterOdermatt, Geschäftsführer Bio-FamiliaAG Bio-FamiliaAG «DieTop-ProdukteinPre- mium-Qualitätun einfa- miliäresUmfeldsinddie Erfolgsgeheimniss der ConfiserieBachmann.Als Konsument spüt man, dasshiereinTeammit grosserBegeisterungund Innovationskrafttagtäglich amWerkist.Dasbeeindru- ckendeWachstumundder sympathischeAuftrittspre- chenfürsich.» Hansrudolf Schurter, Verwaltungsrats- präsident SchurterHoldingAG «Die Produktionsstätten vonBachmannbefinden sichinunmittelbarerNähe zuunseremeigenenFir- mendomizil. Jeden Tag spazierenDutzendevon PersonenmitrosaPapier- taschenentlangunserer Gebäude.Bachmannbürgt fürbäckerischeFrischeund stehtfüreinerfolgreiches undmodernesFamilien- unternehmen.» JürgWeber, LeiterNZZ-Regio- nalmedien LuzernerZeitungAG «RosarotesMarketingnennt dieFamilieBachmannihr Erfolgsrezeptundzeigtda- mit,dasssiemitinnovativen, handwerklich gefertigten Produktenerfolgreichex- pandierenkann–unddasin einemstarkunterDruckste- hendenMarkt.Diesgelingt demUnternehmenauch, weilessichimmerwieder neuaufdieKundenbedürf- nisseausrichtet.» IMPRESSUM EineSonderseiteinZusammenarbeitmitderPwC-GeschäftsstelleLuzern. Redaktion:Verlagsredaktion«LuzernerZeitung»,verlagsredaktion@lzmedien.ch,Koordination:AntonioRusso.Werbemarkt:NZZMediaSolutionsAG,inserate@lzmedien.ch,Telefon0414295252 Gesichtspunkte Mit der Veranstaltungsreihe «Gesichtspunkte»bietetdieWirt- schaftsprüfungs-undBeratungs- gesellschaft PwC eine lokal verankerte Netzwerkplattform. EntscheidungsträgerausPolitik undWirtschaft,PartnerundKun- dendesjeweiligenGastgebers sowiederVeranstaltungspartner erhaltendirekteEinblickeindie unterschiedlichstenTätigkeits- felderderKMUausderRegion. NorbertKühnis, LeiterGeschäfts- stellePwCLuzern PwC «DiesüssenLeckereien vonBachmannverbindeich mitvielenschönenMomen- ten.MatthiasundRaphael Bachmannerfindenihre Produkteständigneuund belebensodieBranchein einzigartigerWeise.Das Unternehmenverstehtes, sichstetigweiterzuentwi- ckelnundtrotzdemboden- ständigundbewährtgutzu bleiben.» / M E N U Ideen für die J. esttage:DieRe-1.epte derStarchefs ,-, / S U C H E Gault&Millau / M A P ROSAROTE GESCHICHTEN I CONFISERIE BACHMANN / N E W S LE T T E R Pink und smart! Die Bachmann-Erfolgsstory WennBrot lächelnund Pralines erzählen könnten: Die rosaBachmann-Bäcker sinddie bunten Hundeder Branche. 11 _Oktober2020 Interview:Max Fischer Fotos: Lucia Hunziker,GabrielAmmon Einebeeindruckende Familiengeschichte.DieGebrüderMatthias (1.) undRaphaelBachmann führendie Firma in vierterGenerationundmit stetigwachsendem Erfolg. Diebeiden sindChocolatiersundBäcker aus Leidenschaft,mitunübersehbaremMarkenzeichen: Pink istdie Hausfarbe! DieConfiserie Bachmann ist in LuzerneinBegriff, seitWeihnachten 2018 istdas Unternehmen auch in Zürichpräsent. Anbester Lage: Bahnhofstrasse! Das Interview. WIEVIELE KILOS BRIHCT IHRAUFDIEWAAGE? Raphael: Soumdie80, ichbin zwei Kilos zu schwer. Matthias: Mein Ziel ist 70 -jetztbin ich 71 IHRSEIDSOSCHLAHK UHDRAHK -SIHDEURESCHOKOLADEHUHDTORTEHDOCHHICHT SOCUT? Raphael: Ich geniesse sehrviel «Bachme-Schoggi», auch ich kannder Einzigartigkeitnichtwiderstehen. Aber ichbineinGenussesser.Und ich kompensieremeinenSchoggikonsummitSport.Zwaretwas wenigeralsMatthias... Matthias: ...ichhabe vor 15 JahrenmitMarathon angefangen, jetztmache ich Ultra-Trail-Running.Bei Langdistanzläufenüber 24 oder 48Stunden spieltdie Ernährung nebendem Kopfeine grosse Rolle. Freitag,24.November2017 WerteundWandel Wertvolle Grundlage ohne Verfallsdatum Erbeverpflichtet DieRückbesinnungaufnatürlicheHerstellungsprozesseunddieWertedes HandwerkssindeinTrend.IndieserHinsichtbleibtbeidenBachmannsfüreinmalallesbeimAlten. SusannaHeim MitderNachhaltigkeitisteswiemitdem Cupcake.VorzehnJahrenkanntesie kaumeiner,heuteistsieinallerMunde. AnhandeinesFamilienunternehmens lässtsichgutaufzeigen,wasdiesersper- rigeBegriffinseinerBreiteundTiefe umfassenkann.Andienachfolgende Generationzudenken–undzwarnicht nuranjenedereigenenFamilie–istbei einemInhaber-geführtenUnternehmen inderRegelgenausoHerzens-wieKopf- sache.Nachhaltigbedeutetimbesten Fallnichtnur,energieeffizientundmög- lichstnatürlichzuproduzieren,sondern fürWerteeinzustehen,dieüberdenwirt- schaftlichenErfolghinausgehen.Will heissen:verträglichesWachstum,regio- naleVerankerung,einfairerArbeitgeber seinundehrlichzuproduzieren. Tatsacheistaberauch,dassjedes UnternehmendemKonkurrenzwettbe- werbausgesetztist.Dasheisst,dieHer- ausforderungbestehtdarin,denWerten treuzubleibenundzugleichdenAnsprü- chenderKundenunddesMarktesge- rechtzuwerden.Ineinerschnelllebigen Zeit,indersichTrendsundKunden- bedürfnisseschnelländern,brauchtes dasrichtigeMassfürdasVerhältniszwi- schenBewahrenundBewegen. DieseHerausforderungmeistere mannur,wennmanseinAugenmerkauf dieMitarbeiterzumeinenunddieInno- vationsfähigkeitzumanderenrichte, sagenRaphaelundMatthiasBachmann. ImGesprächmitihnenfällteinweiterer Aspektauf:dasBekenntniszurRegion Zentralschweiz.Wennimmermöglich, werdendieZutatenvonregionalenLie- ferantenbezogen.DerSatz«Daswar schonimmerso»stehtfüreinmalnicht fürStillstand,sondernfüreineFormder Verbindlichkeit.Dennochgiltebenso eineandereGewissheit:JedeGeneration entwickeltetwasNeuesundgehtihre eigenenWege.Dasistauchbeiden Bachmannsnichtandersalsbeianderen Familien.WerdasUnternehmenüber einenlängerenZeitraumbeobachtet,er- kenntdieWerte,dieseitGenerationen Bestandhaben. Tradition undInnovation «SolangeesnochkeineMaschinemit zehnFingernundvielGefühlgibt,be- vorzugenwirdieHandarbeit»,sagt RaphaelBachmann.Mehr,alsmanan- gesichtsdesgrossenAngebotsanneh- menkönnte,wirdindenBackstubenim TribschenquartiernochvonHandge- macht.ZöpfeflechtenundBrezeldrehen istnachwievorHandarbeit. NichtzuletztistbeiderHerstellung vonPralinésFingerspitzengefühlge- fragt.DerChocolatieristeinHandarbei- ter.NichtnurdietraditionelleRezeptur istentscheidendfürdenGeschmack, sonderndenUnterschiedmachenvor allemdieerlesenenZutatensowiedie QualitätderKakaobohnenundder VerzichtaufKonservierungsmittel.Nur dieseKombinationverleihtdenSchoko- ladekreationenihrenatürlicheFrische. BeimPralinégenussgiltdieRegel: aufkürzestemWegvonderHandinden Mund.DasmeintindiesemZusammen - hang:täglichfrischproduziert.Wersel- berbäcktundkocht,weissauch:Hand- arbeitundSorgfaltverfeinerneinEssen aufeinebeinaheunerklärlicheWeise, deshalbschmecktesauchandersalsIn- dustrieware.Manmussnichtgleichdie Seelebemühen,diemitkochtoder -bäckt,abermitHingabehatdieHerstel- lungvongutemEssengewisszutun. RaphaelBachmannumschreibtdies so:«Rezeptesindzwarwichtig,aber nichtentscheidend»,undfügtdenSatz hinzu:«ManmussdenKundenmögen, umfürihnProdukteherzustellen.» WenndieTraditiondasGuteausderVer- gangenheitist,dannistdieInnovation derBlickfürdieZukunft.Esistauchdie «Solangeesnoch keineMaschine mitzehnFingern undvielGefühl gibt,bevorzugen wirHandarbeit.» RaphaelBachmann WennKreativitätaufhandwerklichesKönnentrifft:BeiBachmannfertigtmanauch«persönlicheWunschtorten»an.NebendemgutenGeschmackistvorallemOriginalitätgefragt. Bilder:EvelineBeerkircher DieArbeitmitHändenerfordertSorgfalt,obbeiderHerstellungvonTorten,BrotoderPralinés.FürdieQualitätderProduktesindRezepturundRohstoffewichtig,genausoaberauchHandwerkundHingabe. 2 3 Wirtschaft 12 Donnerstag,15.Mai2014 /Nr.112 Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung NeueNidwaldner Zeitung NeueObwaldner Zeitung NeueUrner Zeitung BotederUrschweiz ANZEIGE Die rosa Confiserie holt begehrte Trophäe Luzern ImKKL istgestern derUnternehmerpreisPrixSVC Zentralschweiz2014 vergeben worden.DieConfiserieBach- mann setzte sichgegendie starkeKonkurrenzdurch. BErNArDMArKS bernard.marks@luzernerzeitung.ch «Es gibt Personen, denen der Preis nochmehr gehört als uns», sagten Ra- phael undMatthias Bachmann gestern nachder feierlichenPreisverleihung im KKLLuzern.«Das sindunsereMitarbei- terundunsereEltern.»Mitdiesenemo- tionalenWorten der beiden Geschäfts- führer der Luzerner Confiserie Bach- mann endete die Verleihung des diesjährigen Prix SVC Zentralschweiz. Rund1200GästeausWirtschaft,Wissen- schaft,PolitikundKulturwarengeladen. Der Schweizer Fernseh- und Radiomo- deratorNikHartmann führtekurzweilig durch das Programm des Abends. Konkurrenzwargross Bereitszum5.MalwurdederZentral- schweizerUnternehmenspreisPrix SVC verliehen. Dieses Jahr in den Final ge- schafft haben es die Confiseur Bach- mann AG, die Crypto AG, die Diwisa SA, die Leister AG, Schmidlin Bade- wannen sowie die Sisag AG.Die sechs Finalisten konnten sich gegen 70 Zent- ralschweizerUnternehmendurchsetzen. Auch imFinalwardieKonkurrenznoch gross; der Entscheid fiel der Jury nicht leicht. Doch schliesslich gab es einen glücklichen Sieger. Confiserie ist starkgewachsen DieConfiserieBachmann ausLuzern konnte sich bei der elfköpfigen Exper- tenjurydurchsetzen. «DasStrebennach PerfektionhatunsamEndeüberzeugt», begründete Jurypräsident undObwald- ner Volkswirtschaftsdirektor Niklaus Bleiker den Entscheid. Die Confiserie Bachmann habe in den letzten zehn Jahren ein eindrucksvolles Wachstum erwirtschaftetunddabeidieMitarbeiter- zahlmehr als verdreifacht. Bachmann beweise, dass auch im traditionellen Bäckerei-Konditorei-Bereich mit Ideen undOptimierungen in allenUnterneh- mensbereichen nachhaltiger unterneh- merischer Erfolg erreichtwerden kann. NurknapphinterderConfiserieBach- mann erreichte die Leister-Gruppe aus Kägiswil den zweiten Platz.DasUnter- nehmen ist weltweit Marktführer für Kunststoff-Schweissgeräte. «Leister ist eine eindrucksvolle Firma», sagte Jury- mitgliedMichael Fahrni von derCredit Suisse.Die Inhaberin der Leister-Grup- pe,ChristianeLeister, zeigte sicherfreut über den Preis. EinUmzug derGruppe stehenicht zurDiskussion. «Wir stehen zumFirmenstandortKägiswil»,sagtesie. Auf Platz drei wählte die Jury dieWil- helm Schmidlin AG ausOberarth. nährboden fürgute Ideen Der Swiss Venture Club (SVC) ist als Non-Profit-Verein für Firmen und Ein- zelpersonen in fünfBereichen tätigund deckt geografisch die gesamte Schweiz ab.AlsAustauschplattformwillderSVC durch seineAktivitätendenNährboden für erfolgreiche Ideen und Geschäfts- möglichkeiten schaffen. Mit dem Prix SVC werden jährlich innovative Unter- nehmen ausgezeichnet, welche durch herausragende Leistungen einen nach- haltigen wirtschaftlichen Erfolg ver- zeichnen.Der Prix SVC wird in sieben Wirtschafts- und drei Sprachregionen verliehen. Der erste Preis ist ein Gut- schein für eine Weiterbildung an der Hochschule Luzern –Wirtschaft. Margrith undRaymondBachmann freuen sichmit ihren Söhnen Raphael undMatthias überden Preis (von links). Bild BernardMarks MehrPassagiere amFlughafen KLoten sda. Am Flughafen Zürich sind im April 2131030 Passagiere ein-,aus-oderumgestiegen.Dassind 2Prozentmehr als inderVergleichs- periode des Vorjahres. Die Zahl der Starts und Landungen sank um 2,6 Prozentauf21222.DieAnzahlLokal- passagiere stieg im April um 2,5 Prozent auf 1487772, wie die Flug- hafen Zürich AG gesternmitteilte. «Das Streben nach Perfektion hat uns beeindruckt.» NIKLAUS BLEIKEr, JUryPräSIDENt HeIzÖLPreISe Richtpreise inFranken (inkl.Mehrwert- steuer) fürdieStadt Luzern (übrigeGebiete jenach Transportkosten) Preis100Liter 14.5.2014Vortag 800– 1500 115.10 114.70 1501– 2000 112.40 112.00 2001– 3500 107.90 107.50 3501– 6000 107.90 107.50 6001– 9000 103.80 103.40 9001–14000 100.80 100.40 Quelle:SwissOilZentralschweiz Zuger istbester Lehrmeister MenzIngen red. Adrian Britschgi (Bild), Inhaber der Café Konditorei Schlüssel, ist zum Lehrmeister des Jahres in derKate- gorie Bäcker-Kon- ditor/Konditor- Confiseur gewählt worden. Vorge- schlagen wurde er von Rahel Röllin, die bei ihm die Ausbildung absol- viert. Britschgi setzte sich gegen zwei Mitkonkurrenten durch. Den Titel «Zukunftsträger 2014», dermit einem Preisgeld von 10000 Franken honoriert wird, erhält Britschgi am 12. Juni im Zürcher Kaufleuten. HochhaltendesBerufsstolzes Gekürt wurde Britschgi von einer unabhängigen Fachjury, die ihn be- suchtundbeurteilthat.Geachtetwird aufdasEngagementbeimVermitteln von Grundlagen, Handwerk, Fach- kompetenz und Wissen, aber auch auf die soziale Integration, die För- derungderLernenden sowie aufdas Hochhalten des Berufsstolzes. Seit 2011 verleihen das «Gastro-Journal» und die BischofszellNahrungsmittel AGdenTitel «Zukunftsträger» in ver- schiedenen Kategorien. Hayek fordert Massnahmen grenCHen sda. Swatch blickt zu- versichtlich in die Zukunft. Die Aus- sichten für die Swatch Group seien gut, sagte Konzernchef Nick Hayek gestern an der Generalversammlung inGrenchen.EinzigderstarkeFranken belastedieGeschäftsentwicklung, ins- besondere im Vergleich zum Dollar. DieNationalbank sei zwar sehr aktiv gewesen,doch seiesnunwohlander Zeit, überweitere Schritte laut nach- zudenken, erklärteHayek. So könnte man beispielsweise über die Einfüh- rung von Negativzinsen diskutieren. DieWeiterentwicklung der Schweizer Uhrenindustrie hänge stark von der Währungsentwicklung ab. Swatch al- lein verlierewegen ungünstigerWäh- rungsentwicklungen derzeit bis zu 60 MillionenFrankenUmsatzproMonat. Die 2977 Aktionäre zeigten sich mit dem Swatch-Chef zufrieden. So gab es keinerleiWiderspruch bei der bis- herigenGeschäftsstrategie. zufriedenmitzukauf Zum Kauf des US-Schmuck- und UhrenherstellersHarryWinston sag- te Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek: «Ich bin davon überzeugt, dass es das Beste war, was wirma- chen konnten.» Harry Winston ist insbesondere imDiamantengeschäft präsent. Auch die digitale Entwick- lung im Uhrenmarkt hat Swatch im Auge.Man sei etwa auf denmögli- chenMarkteintritt der sogenannten Smartwatches vorbereitet. BöRSe AKTIENDESTAGES TOP FLOP 14.05. +/- PerfectHold.SA 0.13 +8.33% SwissmetalHolding 0.67 +8.06% PubliGroupe SA 197.5 +7.16% Alpha Petrovision 0.17 +6.25% Edisun Power Europe 27 +3.05% Therametrics 0.09 -10% CytosBiotechnology 0.14 -6.67% Züblin Immob. 1.73 -3.89% AddexTherapeutics 1.78 -3.78% Micronas 7.86 -3.56% ZINSSÄTZE IN% Geldmarkt 14.05. Vortag Franken-Libor3Mt. 0.018 0.018 Franken-Libor6Mt. 0.0694 0.0694 Kapitalmarkt (10-jährige Staatsanleihen) Schweiz 0.78 0.81 Deutschland 1.376 1.418 USA 2.551 2.617 AlleAngaben ohneGewähr.Quelle: vwd group SMI 8611.7 +0.8% Nov.Dez.Jan.Feb.MärzApr.Mai 7700 7950 8200 8450 8700 Dollar in Fr. 0.8892 -0.09% Euro in Fr. 1.2202 +0.04% Gold in Fr.pro kg 37355 +0.85% 15052014 Dendiesjährigen Nationalfeiertaginden USAerleben! Samstag,17.Mai2014 10.00-14.00Uhr imSurseeparkinSursee Sonntag,25. Januar2015 /Nr.4 Zentralschweiz am Sonntag 35 iazza P «Wir verstehen uns blind» KONDITOREN Bachmann ist in LuzernundderZentral- schweizeinBegriff fürSüsses. Und fürExpansion.Die zwei Brüder,diedie Firma leiten, kenntmanweniger.Wir fühlten ihnenaufdenZahn. INTERVIEW HANS GRABER hans.graber@luzernerzeitun g.ch Wollen Sie zuerst Lob oder Kritik hö- ren zu einem Bachmann-Produkt? Raphael Bachmann: Wir schätzen jedes Feedback. Also, zuerst das Lob: Ihre Laugengip- feli sind die weltbesten. Raphael: Dankeschön.Und die Kritik? Ich kapiere beim bestenWillen nicht, weshalb Ihr helles Paillasse-Brot von einerdickenMehlschichtumgeben ist. Ich möchte das Mehl im Brot drin, nichtaussenrum.Bismanbeim feinen Teil angelangt ist, muss man sich durch eineMehlwolke kämpfen. MatthiasBachmann: DiesesBrotentsteht aus einem sehr weichen, feuchten Teig, derüber48Stundengärtunddanachvon Hand gedreht wird. Ohne Mehl würde der Teig an den Händen kleben, man könnte ihn gar nicht verarbeiten. Raphael: Eigentlich ist diesesMehl auch ein Qualitätsmerkmal. Gut,man könnte Öl nehmen, aber dann gäbe es keine so schöne knackige Kruste.Oder Körner ... ... nein, bitte nicht, dann fast noch lieber Mehl. Aber nur eine hauch- dünne Schicht, keinen Staubwedel. Raphael: IchgehederSachenach (lacht). Sie lassen sich in Berufsbekleidung fotografieren und betonen, dass Sie nicht Manager, sondern Konditoren seien. Die müssen früh aus den Fe- dern.Wann sind Sie aufgestanden? Raphael: Normalerweise stehe ich soum fünf bis halb sechs auf, aber das ist sehr unterschiedlich. Ichbinauchöftersnachts imBetrieb,dennnachtswirdammeisten gebacken, und ich möchte unsere Pro- dukte schon auch nochmit allen Sinnen spüren. Matthias Bachmann, Sie sind für Ver- kauf und Administration zuständig. Da kann man am Morgen länger liegen bleiben. Matthias: Nicht immer (lacht). Ich stehe meistum sechsauf,binaberwieRaphael praktisch 24 Stunden stetig erreichbar. Und auch ich habe den Beruf erlernt, kenne also das Handwerk von der Pike auf. Wenn Sie, Raphael, inder Produktion sind: Legen Sie selberHand an, oder schauen Sie vorwiegend den Mit- arbeitern auf die Finger? Raphael: Ich bin mir sicher nicht zu schade, selber Hand anzulegen, wobei die laufendeQualitätskontrollesehrwich- tig ist.Wenn wir Schwankungen haben, möchte ich eswissen, ehe es Kunden mer- ken.WenneinProdukt nichtodernichtmehr gut läuft,will ichwis- sen, weshalb das so ist. Die heutige Tech- nologie kommt uns zwar entgegen, sehr konstante Qualität herzustellen. Der grössteTeilunsererProdukteentstehtaber nachwie vor inHandarbeit,und solange es keineMaschinemit zehnFingernund vielGefühlgibt,wirddiesauchsobleiben. UnddieseHände können etwas falsch machen. Raphael: Und ob! Die richtigen Hände machendenUnterschied!Aberwirhaben dasGlück, dass viele unsererMitarbeite- rinnen und Mitarbeiter unsere Leiden- schaft teilen und grosseGeniesser sind. Haben Sieauch schon Flopsgelandet? Raphael: Natürlich, immer wieder. Wir haben ja eine eigene Produktentwick- lungs-Abteilung.DiemeistenKreationen kommen nie in den Laden. Und wenn wir ein Produkt als marktreif erachten, dasdann abernicht läuft,nehmenwir es innert Kürzewieder aus den Regalen. Matthias: Manchmal liegtesanscheinend anderVerpackung.Animiertdurcheinen SolothurnerKollegen, der damit riesigen Erfolghatte,habenwireinebanaleSchog- gitafel angeboten, schön verpackt, mit unserem Logo.Das lief überhaupt nict. EinOstschweizerKollege rietunszueiner transparentenVerpackungmitnur70statt 100Gramm Schoggi, bei ihm sei das der absoluteRenner.Alsomachtenwir das– und blieben auch darauf sitzen. Dann versuchten wir es mit einer länglichen Verpackung,simplergehts fastnicht–und das kam bei unseren Kunden an. Entscheiden die Bachmann-Brüder, was ins Sortiment kommt und was nicht? Raphael: Nein, darüber befindet die er- weiterteGeschäftsleitung, 8 bis 10 Leute, in der auch kreative Mitarbeiter vertreten sind.Matthiasund ich können überstimmt werden.DieMehrheit diesererweitertenGe- schäftsleitung ist üb- rigens weiblich, was sehrwichtig ist. Auch bei unserer Kund- schaft sinddieFrauen in der Mehrheit, und die empfinden häufig anders alsMänner.Nicht nur bei derBeurteilungeinesProduktes, sondern auch bei dessen Präsentation im Laden. Die Bachmann-Brüder aber sind ein Herz und eine Seele? Matthias Bachmann: Das trifft zu.Mein Bruder und ich verstehen uns seit eh und je blind. Zwar rieten uns Unter- nehmensberatervoneinergleichberech- tigten Lösung ab, da es im Normalfall nirgends funktioniere. Aber dieses gute Zusammenspiel und das unantastbare Vertrauen sind unswohl angeboren. Es ist nicht so, dass ich meinem Bruder zuliebeetwasgutheisse,sondernweil ich gleich empfinde. Zwei Perfektionisten aufAugenhöhe:Matthias (links) undRaphael Bachmannmit einer Platte Luxemburgerli. Bild PiusAmrein FortsetzungaufSeite37 «Wir sind die Chefs, aber esmüssen nicht alle nach unserer Pfeife tanzen.» VierteGeneration ZU DEN PERSONEN Raphael (42) undMatthiasBachmann (44)gingen nach der Ausbildung zum Bäcker- Konditor-Confiseur und Kaufmann zunächst auf Wanderschaft (u.a. Barcelona,Dubai,Tokio,Osaka,Pa- ris,Brüssel).NachdiversenManage- ment- und Fachhochschulen im In- undAusland stiegen sie 1997 in vierterGeneration indas von ihrem Vater Raymond geführte Geschäft ein.Unter ihrer Leitung ist dieMit- arbeiterzahl der Confiserie Bach- mannAGvon100auf450gestiegen. (45 Lehrlinge). Das 100-prozentige Familienunternehmen zählt heute 16 Verkaufsstellen in der Stadt Lu- zern (10), Emmenbrücke, Kriens, Stans,Zug,ZürichundSpreitenbach AG. Täglichwerden unter anderem 60SortenBrotundBackwaren,über 100Konditorei-Artikel,100verschie- deneDesserts sowie über 50 Prali- nensorten frischhergestellt. Jährlich werdenüber70TonnenSchokolade verkauft. " Matthias ist verheiratetmit Piera Bachmann-Soldati,dasPaarhatdrei Kinder, Elias (2008), Andrin (2011), undMarisa (2013). " RaphaelBachmann ist verheiratet mit JulianeBachmann-Wölke (erste Chocolatier-Weltmeisterin). Das Paar hat zwei Kinder, John (2006) und Phil (2010). " DiebeidenBrüder lebenmit ihren Familien in der Stadt Luzern. 39 EIN TOASTWIRD 60 Ergiltzwarnichtgerade alskulinarischesHigh- light.Dennochhatder ToastHawaii60 Jahre nach seinerEinführung so waswieKultstatusver- dient.DerdeutscheFern- sehkochClemensWilmen- rod stellte ihn1955einem Publikumvor, fürwelches FertigprodukteundKon- servendosennochder letzteSchreiwaren. 40 MALEDIVEN DieMalediven im Indi- schenOzeangeltenals Traumdestination,wo mandas «einsame Insel- Gefühl» invollenZügen auslebenkann.Nungibt eserstmalseinHotelauf einervonEinheimischen bewohnten Insel,woder KontaktzurBevölkerung möglich ist.Fazitunseres Autors:etwasweniger einsam,abergenau so traumhaft. 43 GEMEINSAMGESUND Bald istEnde Januar, undwer sichEnde2014 vorgenommenhat,mit demRauchenaufzuhören oderabzuspecken, stellt vielleichternüchtert fest, dasseswiedernicht geklappthat.EineStudie bestätigtnun,dassman «gesundeVorhaben» besserzuzweit indieTat umsetzen sollte.Ob PartneroderKollegin: Gemeinsamgehtsbesser. Press clippings More press reports: www.confiserie.ch/presseberichte Press clippings – the top 20 press reports as a PDF download: www.confiserie.ch/pressespiegel Press clippings Here are some of the ways we’ve made headlines 86

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