Genussvoll - page 55

Wie äussert sich das?
Die Kundschaft wünscht sich einerseits qualitativ ­immer
­bessere Produkte und andererseits eine immer grös­sere
Sorti­mentsvielfalt. Zum Beispiel ist die Nachfrage nach
­Nischenprodukten wie veganen oder laktosefreien Waren am
Wachsen. Deshalbmöchten wir stets der Kundschaft das beste
Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten sowie eine kompetente
Beratung und einen einwandfreien Service bereit­stellen. Aus
diesen Gründen ist die Arbeit unserer Verkäuferinnen und
Verkäufer umso bedeutender, denn sie sind die Visitenkarte
unseres Unternehmens.
Müssen Sie heute mehr Kritik einstecken?
Wie man sagt: Kritik ist die höchste Form der Zuneigung, sie
schmeichelt uns zwar nicht, macht uns aber besser. Durch
konstruktive Kritik können
wir uns verbessern und noch
mehr auf die Kundenwünsche
und Anregungen eingehen.
Wir nehmen jede Rückmel-
dung ernst und versuchen,
daraus Massnahmen abzu-
leiten. Zudem schulen wir unsere Mitarbeitenden dazu, wie
sie am besten mit Kritik an der Front umgehen können. Das
Wohlergehen der Kundschaft und der Mitarbeitenden ist mir
sehr wichtig.
Nebst zahlreichen weiteren Aufgaben sind Sie auch für die
Lehrlingsausbildung im Verkauf zuständig. Die ­Confiserie
Bachmann bildet regelmässig Lehrlinge aus. Warum
eigentlich?
Wir vergeben jedes Jahr zwischen sieben und zehn Lehr-
plätze – darunter dreijährige EFZ- und zweijährige EBA-­
Lehren. Aktuell sind im Verkauf rund 25 Ausbildungsplätze
besetzt. Bei der Confiserie Bachmann wissen wir: Wenn wir
heute auf einen jungen Menschen setzen, ernten wir morgen
dafür die Früchte. Die jungen Leute liegenmir amHerzen, weil
sie unsere Zukunft sind.
Worauf achten Sie bei der Wahl des Nachwuchses?
Auf ganz unterschiedliche Dinge. Die Noten sind dabei nicht
das Wichtigste. Uns interessiert viel mehr, welcher Mensch
hinter einer Bewerbung steht. Ausstrahlung, Herzlichkeit,
Umgangsformen, Interesse sowie manuelles Geschick und
Organisationstalent sind entscheidende Kriterien, um bei der
Confiserie Bachmann eine Lehrstelle zu bekommen.
Jugendliche, die sich um eine Stelle bewerben, sind
­oftmals unsicher und unerfahren. Wie finden Sie die
­richtigen Leute?
Wer bei uns seine Lehre machenmöchte, absolviert eine fünf-
tägige Schnupperlehre. Das hat sich sehr bewährt, denn die
Erfahrung zeigt: Ein Mensch kann sich nicht fünf Tage lang
verstellen. Während dieser Zeit lernen wir die Jugendlichen
kennen, mit all ihren Stärken und Schwächen. Wer uns wäh-
rend der Schnupperlehre überzeugt, hat eine gute Chance auf
eine Lehrstelle.
Sie scheinen mit dieser Taktik gut zu fahren.
Auf jeden Fall. Wenn unsere
Lernenden ihre Ausbildung
abschliessen, sind sie nicht
nur erwachsen, sondern auch
bereit und reif für den Ar-
beitsmarkt. Auch dieses Jahr
haben wieder zehn Lernende
ihre ­Abschlussprüfung absolviert, gleich sieben davon bleiben
­unserem Betrieb erhalten. Darauf sind wir stolz.
Lassen Sie uns noch kurz über Ihr Privatleben sprechen.
Wie ich gehört habe, wird es Ihnen auch zuhause nicht
langweilig…
(lacht) Im Gegenteil! Früher bezeichnete ich das ­Geschäft
immer als «mein Kind». Das ist heute immer noch ein biss-
chen so, nur sind in der Zwischenzeit ein Ehemann und zwei
Kinder dazugekommen. Deshalb arbeite ich Teilzeit, was als
Geschäftsleitungsmitglied nicht selbstverständlich ist. Dies
spricht einmal mehr für die Confiserie Bachmann. MeinMann
ist übrigens auch mitverantwortlich dafür, dass ich 1998 von
der Confiserie Bachmann angestellt wurde. Er unterstützte
mich damals beim Verfassen meiner Bewerbung – und dafür
bin ich ihm bis heute dankbar.
«Durch konstruktive Kritik können
wir uns verbessern und noch mehr
auf die Kundenwünsche und
­Anregungen eingehen. »
Interview
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