Eine Reise zum Ursprung

Regionalität gehört bei der Confiserie Bachmann zur Philosophie. Der Kakao, der nur am Äquator wächst, bildet da eine Ausnahme. Dieser stammt zum Teil aus Ghana von einem UTZ-zertifizierten Anbaugebiet.

Fairer Handel ist für die Confiserie Bachmann ein selbstauferlegter Auftrag

  1. Weil wir nachhaltigen Anbau und die Bio­diversität unterstützen.
  2. Weil wir gegen Kinderarbeit sind: Die Kinder sollen Schulen besuchen, anstatt auf den ­Kakaoplantagen arbeiten zu müssen.
  3. Weil wir die Kakaoproduzenten wann immer möglich per­sönlich kennenlernen möchten. 
  4. Weil wir auf die höchste Qualität und Fairness achten – feinster Kakao aus nachhaltigem Anbau.

Beim Rohstoff Kakao legt die Confiserie Bachmann Wert darauf, dass dieser von guter Qualität ist und aus fairem Handel stammt. Dass dabei die Kakaofrüchte nicht von Kinderhänden geerntet werden, davon wollte sich Raphael Bachmann als erfolgreicher Unternehmer selbst vor Ort überzeugen. Vom 5. bis 10. November 2011 trat er eine Reise zum Ursprung der ­Schokolade an: nach Ghana. Der Besuch des Kakaoanbaugebietes in Ghana und der Besuch der Nana Korkor Daa JHS Schule, die von der Bachmann-Stiftung unterstützt wird, wurde zur Tradition im Hause Bachmann. Auch Dani Weber (Produktionsleiter), Daniela Vetter (Leiterin Einkauf) und Reto Kym (Chef Konditorei) besuchten das faszinierende Land. Wir sprachen mit Raphael Bachmann über seine Studienreise und das Bedürfnis, wieder etwas an die dortige Bevölkerung zurückzugeben, wie auch über die Rolle der Bachmann-Stiftung.

Ghana

Die Republik Ghana befindet sich beinahe 5’000 Kilometer bzw. 7 bis 8 Flugstunden von der Schweiz entfernt und liegt leicht nördlich des Äquators auf dem afrikanischen Kontinent. Die Fläche entspricht ca. der des Vereinigten Königreichs, mit dessen Geschichte es durch die Kolonialzeit eng verbunden ist.

Raphael Bachmann, wie sind Ihre Eindrücke aus Ghana?
Raphael Bachmann: Überwältigend! Ghana ist ein sehr eindrückliches Land mit vielen Gesichtern. Auf der einen Seite sieht man, dass sich das Land positiv entwickelt. Auf der anderen Seite leben die Menschen bescheiden und sehr e­­infach. In vielen Dörfern gibt es weder Strom noch fliessendes Wasser. Ghana ist jedoch sehr fruchtbar und daher sind die elementarsten und lebenswichtigen Grundlagen vorhanden. Trotzdem benötigen die Menschen in Ghana weiterhin Unterstützung, damit eine Weiterentwicklung gewährleistet ist.

Warum haben Sie sich Ghana als Reiseziel ausgesucht?
Der grösste Teil unserer Schokoladen enthält Kakaobohnen aus Ghana. Wenn man bedenkt, dass sich nur 10 % der Kakaowelternte im «High Level», also den höchsten Qualitätsbereich, befindet und den Bedürfnissen von Confiserie Bachmann entspricht, sollte man sein Rohmaterial sorgfältig aussuchen. Ghana verfügt über solche qualitativ hochstehende Kakaofrüchte. Dort liegt somit der Ursprung unserer Kreationen wie dem Luzerner Wasserturm Stein® oder den zartschmelzenden Bachmann-Pralinés. Auch das Schutzengeli-­Knuspertruffe hat seine Wurzeln in Ghana. Ein Teil des Verkaufs­erlöses der Schutzengeli fliesst in die Bachmann-Stiftung, die unter anderem ein Schulprojekt in Ghana unterstützt.

Wieso unterstützen Sie ein Schulprojekt?
Bildung und Ausbildung ist eines der wirkungsvollsten und elementarsten Mittel im Kampf gegen Armut, Aus­beutung und Kinderarbeit. Darum unterstützte die Bachmann Stiftung die Nana Korkor Da JHS Schule in Kuram Tumi in den letzten Jahren. Die Schule befindet sich in der Nähe eines Kakaoanbaugebietes. Die meisten Eltern der Schüler sind Kakaobauern, womit sich der Kreis wieder schliesst. Unsere Spenden wurden z. B. für den Bau einer Bibliothek und die Anschaffung von Computern verwendet. Somit konnten die Qualität des Schulunterrichts stark erhöht und die Kinder auf eine bessere Zukunft vorbereitet werden. In Anbetracht dessen, dass man in Ghana mit einem bescheidenen Betrag mehrere Häuser bauen kann, ist dies sehr realistisch. Das Geld liegt auf einem Sperrkonto und wird durch eine ghanaische Vertrauensperson kontrolliert und verwaltet. Der Aufbau dieser wichtigen Kontrollstelle war nur möglich, weil wir selber dort vor Ort waren. Von der Schweiz aus könnte man ein solches Netzwerk nicht aufbauen. 

Welche Gefühle haben Sie bezüglich Ihres Einsatzes in Ghana?
In erster Linie bin ich stolz, dass wir mit unserer Bachmann-­Stiftung ein solches Projekt direkt vor Ort in Ghana aufgleisen konnten. Stolz bin ich aber auch, dass man jeden einzelnen Franken da einsetzt, wo er auch gebraucht wird. Es entstehen keine administrativen Kosten von irgendwelchen ­Organisationen. Die Bachmann-Stiftung arbeitet ehrenamtlich. Ich empfinde es als eine Pflicht, dass erfolgreiche Schweizer Unternehmen humani­täre Projekte unterstützen oder zumindest fördern.

Was ist Ihr Fazit der Reise?
Ghana ist ein Land mit einem enormen Potenzial. Damit die Bewohner dieses Potenzial nützen können, benötigen sie unsere Unterstützung sowie faire Geschäftspartner. Wir von der Confiserie Bachmann möchten beides. Daher bleiben wir am Ball und nutzen unser aufgebautes Netzwerk in Ghana. Wir waren also sicherlich nicht das letzte Mal in Afrika, denn unsere Kundinnen und Kunden sollen auch in Zukunft mit gutem Gewissen feine Bachmann-Schokolade geniessen können.

Eine Reise zum Ursprung. 7 Minuten