«Ich habe noch einige Ideen in meiner Schublade.»
Oftmals steht sie den ganzen Tag in der Backstube und tüftelt an neuen Produkten: Als Leiterin Produkteentwicklung weiss Else Rindom ganz genau, welche Trends bei den Kunden ziehen und welche Experimente sie eher sein lassen sollte. Dass die gelernte Metzgerin 1999 bei der Confiserie Bachmann anfing, hat einen ganz bestimmten Grund.
Else Rindom, lassen Sie uns mit einem privaten Thema beginnen: Wer sich das Organigramm der Confiserie Bachmann anschaut, stellt fest, dass der Name Rindom zweimal darin erscheint. Wie kommt’s?
Else Rindom: (lächelt) Da haben Sie aber gut recherchiert. Es stimmt: Mein Mann arbeitet in der Produktionsleitung. Die Liebe ist «schuld» ...
Nun haben Sie mich aber neugierig gemacht!
Mein Mann Carsten und ich kommen ursprünglich aus Dänemark. Dort haben wir uns auch kennen und lieben gelernt. Als junger Mann packte Carsten die Abenteuerlust, also reiste er in die Schweiz, um hier in der Confiserie Bachmann ein Praktikum zu absolvieren. Nach einigen Monaten vermisste ich ihn so sehr, dass ich kurzerhand beschloss, ebenfalls in die Schweiz zu kommen. Und siehe da: Wenig später fing auch ich in dem Unternehmen an, um eine Lehre als Konditorin-Confiseurin zu absolvieren.
Dabei sind Sie doch eigentlich gelernte Metzgerin.
Das stimmt. Ich könnte mir jedoch nicht vorstellen, nochmals in den alten Beruf zurückzukehren.
Und nach Dänemark?
Auch nicht. Das jedoch haben mein Mann und ich tatsächlich probiert: 2009 haben wir an der Westküste Dänemarks eine eigene Bäckerei eröffnet und uns den Traum der Selbstständigkeit erfüllt. Obwohl die Geschäfte super liefen, entschieden wir uns vier Jahre später, die Zelte in Dänemark wieder abzubrechen.
Wieso?
Wir arbeiteten so hart, dass unser übriges Leben auf der Strecke blieb. So stimmte das für uns einfach irgendwie nicht mehr. Umso glücklicher waren wir, als wir 2013 beide wieder zur Confiserie Bachmann zurückkehren konnten. Dafür sind wir dem Unternehmen sehr dankbar.
Heute sind Sie als Leiterin Produkteentwicklung tätig.Klingt interessant.
Ist es auch! Ich habe hier die Möglichkeit, von Grund auf neue Produkte zu entwickeln. Dieser kreative Bereich meines Jobs gefällt mir am besten. Gerade heute war ich zum Beispiel den ganzen Tag mit der Entwicklung neuer Produkte beschäftigt.
Wie muss ich mir das konkret vorstellen?
Genau so, wie es der Name sagt: Ich stehe den ganzen Tag in der Backstube und der Küche und tüftle mit verschiedenen Zutaten an neuen Produkten. Dabei geht es um viel mehr als nur um den Geschmack. Lässt sich die Ware praktisch verpacken? Ist sie lange genug haltbar? Wird die Neuheit der Kundschaft gefallen? Das alles sind im Entwicklungsprozess entscheidende Faktoren.
«Unser Körper will Geschmack, Nahrung allein reicht ihm nicht.»
Können Sie mir ein Beispiel nennen für ein neu eingeführtes Produkt, das bei der Kundschaft speziell gut ankam?
Cupcakes! Die haben wir schon damals in Dänemark sehr erfolgreich verkauft. Als wir die süssen Köstlichkeiten vor ein paar Jahren in der Confiserie Bachmann eingeführt haben, war die Kundschaft zuerst etwas zurückhaltend. Heute sind die Cupcakes nicht mehr aus unserem Angebot wegzudenken.
Wer entscheidet denn, ob ein neuer Cupcake in den Verkauf kommt oder nicht?
Jeden Dienstag trifft sich die Geschäftsleitung, um unterschiedliche Themen zu besprechen. Steht ein neues Produkt in der Pipeline, bringe ich dieses an die Sitzung mit und lasse es die Anwesenden kosten. Wenn der Vorschlag der Mehrheit schmeckt, stehen die Chancen gut, dass er danach auch tatsächlich in den Verkauf kommt.
An dieser Sitzung würde ich auch gerne teilnehmen. Woher holen Sie sich eigentlich die Inspiration für neue Produkte?
Ich sammle überall Ideen, beim Einkaufen, auf Messen, in den Ferien oder im Internet. Eine weitere wichtige Quelle für neue Ideen sind Kundenfeedbacks.
Was hören Sie denn so von Ihren Kundinnen und Kunden?
Heute wird häufig nach veganen Angeboten gefragt. Obwohl die veganen Produkte wohl nie ein Verkaufsrenner sein werden, ist es schön, dass wir zum Beispiel im Salat- und Sandwichbereich auch dieses Kundenbedürfnis befriedigen können.
Testen Sie manchmal auch «verrückte» Produkte mit speziellen Zutaten; zum Beispiel Schokolade mit Chili?
Schokolade mit Chili führen wir tatsächlich im Sortiment. Andere ausgefallene Kreationen probiere ich sehr gerne aus, oft setzen sich bei unserer Kundschaft jedoch die eher traditionellen Rezepturen durch. Für kulinarische Abenteuer bleibt im Alltagsgeschäft oft wenig Platz – trotzdem besteht immer wieder die Möglichkeit für kreative Neuerungen. Grundsätzlich geht es uns allen gleich: Unser Körper will Geschmack, Nahrung allein reicht ihm nicht. Egal ob ausgefallen oder traditionell, an oberster Stelle steht das Geschmackserlebnis.
Nun haben Sie mich schon wieder neugierig gemacht. Auf welche neuen Produkte können wir uns freuen?
Das werde ich hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: Ich habe noch einige Ideen in meiner Schublade.

Lassen Sie sich von unseren Rezepten inspirieren und bereiten Sie die feinen Produkte von der Confiserie Bachmann selber zu. Wir wünschen viel Spass!
Rezepte von Bachmann